Cafés und Biergärten sind wieder geöffnet, shoppen ist seit Wochen erlaubt und dem Besuch eines Museums oder einer Fahrt mit dem Bodenseeschiff steht nichts mehr im Weg. „War da was?“, könnte man sich beim Blick auf volle Uferpromenaden und Liegewiesen fragen. So froh die Menschen jetzt über die Lockerungen sind – während des Lockdowns gab es auch positive Erfahrungen. Nicht wenige haben den Vorsatz, das eine oder andere beizubehalten, wenn die Zeiten wieder „normal“ sind.

Bild 1: Mehr Zeit für das Wesentliche: Welche positiven Erfahrungen nehmen die Menschen aus der Corona-Krise mit?
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Bernd Caesar, Kluftern: „Ich erkundete mit dem Fahrrad die Region und genoss die herrliche Landschaft. Wann gibt es schon fast autofreie Straßen und Radeln ohne Raser? Telefon- und Videokonferenzen ersparten manchen Weg. Auch weiterhin möchte ich mich von den kleinen Beobachtungen in meiner Umgebung begeistern lassen.“

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Liliana Kirschenmann, Tettnang: „Ich fand gut, dass für die Familie mehr Zeit blieb, zum Beispiel für gemeinsame Fernsehabende mit meinen Geschwistern. Mit meinen Eltern und dem Hund war ich viel in der Natur unterwegs. Dafür habe ich bisher wenig Zeit gefunden. Es war gut und ich möchte die Spaziergänge beibehalten.“

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Michael Friedrich-Gaire, Oberteuringen: „Mein Fazit ist, weiterhin alles dafür einzusetzen, um den sozialen Zusammenhalt zu stärken, egal ob jung oder alt, ob zuhause oder in der Gemeinde. Für mich wurde deutlich, wie ‚krisenfest‘ der soziale Zusammenhalt ist. Er ist für mich eine Art sozialer Impfstoff für gesundheitliches Wohlergehen.“

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Dagmar Hoehne, Friedrichshafen: „Ich erledigte endlich Dinge, die ich lange vor mir hergeschoben habe. Freude hatte ich an Spaziergängen und ich habe die freien Abende genossen. Ich vermisse, Menschen auch mal in den Arm zu nehmen. Mein Eindruck ist, dass mehr Rücksicht aufeinander genommen wird. Ich hoffe, dass das bleibt. Per Videokonferenz ist vieles möglich und da sehe ich auch künftig Potenzial.“

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Dieter Gratza, Staig: „Mehr Ruhe, Bewegung im Freien, alte Kontakte aktivieren, längere Gespräche, weniger Autos und bessere Luft – all das waren angenehme Erfahrungen. Aber all das wurde für mich nicht zur Normalität im positiven Sinn. Mein Wunsch ist, dass wir individuell und als Gesellschaft etwas in die kommende Zeit retten. Durch das selbst Kochen wurde mir klar, welche Unmengen von Verpackungs- und Plastikmüll anfallen. Bei Einkäufen will ich auch künftig verstärkt auf verpackungsarme Produkte achten.“

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Christine Heimpel, Friedrichshafen: „Mein übervoller Terminkalender war vom einen auf den anderen Tag außer Kraft gesetzt. Das bedeutete eine Entschleunigung meines Lebens, die ich sehr genossen habe. Ich nehme mir fest vor, auch künftig jeden Tag neben beruflichen und ehrenamtlichen Terminen ganz bewusst Zeit für anderes zu reservieren. Ich möchte digitale Kommunikationsmittel weiterhin vermehrt nutzen. So lassen sich Dinge oft sehr schnell und effektiv erledigen, man spart sich Wege und kann die Zeit schon wieder für Anderes, Schönes nutzen. Neben allen Schwierigkeiten sehe ich die positiven Aspekte für das Klima. Allein das Plus der verkauften Fahrräder freut mich. „

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Christoph Hellmond, Tettnang: „Mit mehr Zeit und weniger Terminen war es ganz angenehm, mal aus der Tretmühle rauszukommen. Das wollen wir als Familie eigentlich auch ganz gern beibehalten. Positiv war, dass wir viel mehr Zeit als sonst mit den Kindern verbracht haben, zum Beispiel mit Fußball- oder Dartspielen im Garten. Jetzt muss man aber aufpassen, dass man vor lauter Nachholen nicht gleich wieder in so einen Strudel gerät.“

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Iryna Pasichna, Immenstaad: „Ich habe es genossen, mehr Zeit mit meinen Töchtern zu verbringen. Wir haben gebacken, gekocht, gespielt und zuhause trainiert. Außerdem habe ich Trikots für rhythmische Sportgymnastik genäht, was nicht ganz einfach war. Das will ich auch weiter machen, wenn wir unser stressiges Leben zurückhaben.“

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Heinz Tautkus, Ailingen: „Ich bepinselte ohne Zeitdruck Leinwände und gab mich der Illusion eines Künstlerdaseins hin. Ich las Bücher, die ich beim hiesigen Buchhandel bestellte, und spielte mehr schlecht als recht Klavier. Ich pflegte also ein betuliches Biedermeier-Idyll. Auf Malerei und Literatur will ich auch künftig nicht verzichten.“

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Gabriele Wolf, Friedrichshafen: „Ich fand es schön, mehr Zeit für meine Hobbys zu haben und kreative Ideen umzusetzen. Es war eine gute Erfahrung, auch die kleinen Dinge, wie eine schöne Blume oder einen Sonnenaufgang, zu genießen, statt nur zu konsumieren. Dafür möchte ich mir auch künftig mehr Zeit nehmen und Prioritäten ändern.“

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David Funes, Oberteuringen: „Ich weiß gar nicht, wie ich die ganzen Termine in der Zeit vor Corona gewuppt habe. Als Familie entdeckten wir die einfachen Dinge neu, zum Beispiel gemeinsam kochen oder spielen. Ich wünsche mir, dass die Menschen mit systemrelevanten, schlecht bezahlten Berufen weiter Wertschätzung bekommen.“

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Tina Marek, Meckenbeuren: „Wir sind in der Corona-Zeit als Familie wieder näher zusammengerückt. Wir merkten, wie sehr wir uns vermissen. Wir wollen beibehalten, dass wir uns auch künftig einmal pro Woche sehen. Für Sport habe ich mir eine App aufs Handy geladen. Es klappt ganz gut, auch das möchte ich künftig beibehalten.“