Das Kinder- und Jugendhaus Altes Gefängnis startet mit neuen Mitarbeitern in das kommende Jahr. So kann das bisher reduzierte Programm wieder aufgestockt werden, wie der örtliche Jugendreferent Peter Knorre am Freitagabend beim Jahresrückblick erklärte. Er präsentierte das Haus trotz personellen Abgängen als einen Ort der Vielfalt und mit zahlreichen, sehr unterschiedlichen Möglichkeiten und Angeboten für die Jugend, aber auch für Erwachsene.

Ehab Al Sweidani unterstützt Peter Knorre ab dem kommenden Jahr im Alten Gefängnis. Bürgermeister Alexander Guhl stellte den aus Syrien geflohenen und schon lange in der Stadt gut Integrierten als „neuen alten Mitarbeiter“ vor und verwies auf dessen vielfältiges Engagement. Mit Obai Muhammad wird zudem ein aktiver Fußballer des FC 08 Bad Säckingens neuer Bundesfreiwilligendienstler. Damit nicht genug der neuen Mitarbeiter: Michael Malcher wechselt im Januar aus Hausen in die Trompeterstadt und übernimmt die Leitung des Fachbereichs Bildung und Soziales.

Besucherzahlen gehen in der zweiten Jahreshälfte zurück

Wie sehr Knorre auf die Unterstützung angewiesen ist, zeigte sich im Jahresrückblick: Trotz einer beachtlichen Anzahl an Aktivitäten und Programmen musste das Angebot vor allem in der zweiten Jahreshälfte heruntergefahren werden. Knorre war seit dem Weggang von Katja Glaus im Juli alleinig für das Haus zuständig. Glaus verließ die Trompeterstadt aus privaten Gründen. Ihr Weggang machte sich auch im Rückgang der Besucherzahlen bemerkbar. Knorre schätzt sie auf rund 13 Tausend im vergangenen Jahr.

Dennoch, neben Tanzangeboten und dem regelmäßigen Jugendcafé an drei Tagen die Woche wurde im Haus viel geboten. Das Boxen von Alex Strittmatter und Alexej Klimenko war ebenso nachgefragt, wie die Fahrradwerkstatt, die ins achte Jahr geht. Wenn Zeit sei, so Knorre, würden auch die Räder von Erwachsenen repariert.“

Airhockey funktioniert noch mit D-Mark-Münzen

Eine wahre Rarität sei zudem das Airhockey; Rarität deswegen, weil es ausschließlich mit 1-D-Mark-Münzen zum Laufen gebracht werden kann. Obwohl die Zielgruppe des Hauses jene Währung nur noch aus Erzählungen kennt, verschwänden die alten Münzen hin und wieder. Peter Knorre freut sich nicht nur über die Rückgabe, sondern auch „neue“ D-Mark-Stücke, die vielleicht noch zu Hause gefunden und im Haus umgetauscht werden könnten.

Bevor es ans reichhaltige Buffet ging, das Schüler der Hauswirtschaftlichen Schulen zubereitet hatten, führte Knorre durch die vielseitige Nutzung seines Hauses. Er dankte zunächst Andreas Bühler, ehemaliger Bundesfreiwilligendienstler und quasi Chronist des Hauses, und Philip Richert, dass sie den Keller aufgeräumt hatten.

Fernwärme statt Heizöl

Im Sommer stand nicht nur die Sommerschule Ende August an, die mit inzwischen 25 Kindern voll war, sondern auch die internationale Jugendbegegnung in der französischen Partnerstadt Sanary-sur-Mer: 48 Jugendliche und 15 Betreuer erlebten eine spannende und tolle Zeit, wie die bebilderte Präsentation von Sara Pappalardo erahnen ließ. Höhepunkt dürfte der Besuch eines Fußballspiels während Olympia im Stadion Marseille gewesen sein.

2024 geht zudem eine Ära im Alten Gefängnis zu Ende: Nachdem im Oktober letztes Jahr die letzte Heizöllieferung gekommen war, berichtete Knorre stolz vom ersten Heiztag mit CO2-neutraler Fernwärme im November. Für das nächste Jahr blickte er bereits auf den Berufsinformationstag als feste Institution im März und freut sich, wieder Klassen im Jugendhaus begrüßen zu dürfen. Zudem feiert die Kletterhalle ihr 30. Jubiläum.

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