Vor rund 20 Jahren schloss das Gasthaus „Linde“ im Menzenschwander Vorderdorf seine Türen. Nun aber soll neues Leben in die Linde einkehren. Bernd Ober erwarb das Anwesen im Jahr 2020, derzeit laufen Um- und Ausbauarbeiten auf vollen Touren. Entstehen sollen eine Dorfwirtschaft mit Biergarten, sieben Ferienwohnungen und ein kleiner Bauernmarkt. Ende 2023 soll alles fertig sein.

Vor etwa zehn Jahren begann Bernd Ober, der in seinem Berufsleben unter anderem eine Bauträgergesellschaft für schlüsselfertiges Bauen, eine Handwerkergesellschaft sowie ein Immobilienbüro gegründet hatte, sich mit dem Thema Altbausanierung zu beschäftigen. Inzwischen im Rentenalter, widmet sich Ober, der sich selbst als Bauarbeiter und Handwerker mit Leib und Seele bezeichnet, ganz dem Um- und Ausbau des ehemaligen Gasthauses „Linde“ im St. Blasier Ortsteil Menzenschwand.

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An Ostern 2020 war er im Internet auf das zu verkaufende Gebäude gestoßen, das er kurze Zeit später erwarb. Was dann anstand, war zunächst einmal die Entmüllung und anschließend die Entkernung des Gebäudes. Erst dann stellte sich die Frage: Was kann man mit dem Haus machen? Bürgermeister Adrian Probst und Ortsvorsteher Joachim Gfrörer regten an, das Gebäude in den früheren Zustand zurückzubauen und als Gaststätte zu nutzen. Eine gute Idee, fand Bernd Ober.

Es begann daraufhin die Phase der Planung, entstehen sollen eine Gastwirtschaft, Ferienwohnungen und ein kleiner Bauernmarkt. Inzwischen wurde das Dach neu gedeckt, das ganze Haus insoliert und 87 Fenster eingebaut. Viel Liebe zum Detail steckt im Innenausbau, den Ober überwiegend mit eigenen Leuten selbst in die Hand nahm.

Unter anderem wurden Fenstererlaibungen und Fensterbretter aus alten Holzbalken selbst gefertigt, Treppenstufen ergänzt und vieles mehr. Für Ober war dabei nicht nur wichtig, altes Holz zu verwenden, sondern auch die liebevolle und individuelle Gestaltung eines jeden Details.

Für die Gastwirtschaft erwarb Ober die komplette Einrichtung eines alten ehemaligen bayerischen Wirtshauses, angefangen von Tischen, Stühlen, Eckbbänken und Theke mit Kühlschubladen über Fußbodenbeläge, Vertäfelungen, einen schmiedeeisernen Kronleuchter bis hin zu Gläsern und vielem mehr, kurz und gut: „Alles, was in einem Wirtshaus drin ist“, so Ober.

Denn entstehen soll eine Dorfwirtschaft, wie man sie von früher kennt, liebevoll bis ins kleinste Detail ausgestattet. Und auf der Speisekarte soll dementsprechend einfache und gute Hausmannskost stehen. Gearbeitet wird neben dem Gastraum auch an einem großer Raum für Veranstaltungen, zudem ist ein Biergarten geplant.

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Sieben Ferienwohnungen, bei denen Ober ebenfalls auf Holz setzt, sollen künftig Gäste beherbergen. Jede der Wohnungen wird anders eingerichtet, Möbel von der Stange kommen Ober nicht ins Haus. Er plant, sich – gegebenenfalls in ganz Deutschland – nach zum Stil des Hauses passenden Möbeln umzusehen.

Und zu guter Letzt plant der Investor den Bauernmarkt, der in der alten Scheune seinen Platz finden soll. Auch hier setzt Ober auf eine individuelle Gestaltung im traditionellen Stil mit viel Holz. Angeboten werden sollen unter anderem Brötchen, Obst, Gemüse und Wurst, natürlich von regionalen Anbietern.

Suche nach Pächtern

Angedacht ist, alles bis Ende 2023 fertigzustellen. Im kommenden Jahr will sich Bernd Ober auf die Suche nach Pächtern für die Gastwirtschaft machen. Er hofft auf ein Pächterpaar aus dem Schwarzwald, das mit Leib und Seele die Wirtschaft betreibt. Ein Wohnung mit 140 Quadratmeters steht für die Pächter zur Verfügung. Und wenn die Linde dann wieder ihre Türen öffnet, wird in Menzenschwand eine Lücke in der Gastronomie geschlossen.