Nach zweijähriger Pause sind nun wieder je drei Deutsche und drei Schweizer zum Holzfällerwettbewerb bei der deutsch-schweizerischen Freundschaftswoche „Grüezi Schweiz“ angetreten. Den Sieg holte vor zahlreichen Zuschauern erstmals der Menzenschwander Yannic Kaiser, die Plätze zwei und drei gingen an die Schweizer Marco Tagliati und Konrad Laube.
Er sei mit dem Verlauf der Grüezi-Schweiz-Woche sehr zufrieden, sagte Bürgermeister Thomas Kaiser. Er hatte diese Veranstaltungsreihe vor 16 Jahren initiiert. Und von Anfang an sei der Holzfällerwettbewerb ein Publikumsmagnet gewesen. Und auch in diesem Jahr verfolgten wieder viele Zuschauer das Geschehen rund um die sechs Männer, die sich mit Ketten- und Handsägen sowie Beilen an die Arbeit machten.

Andrejas Leber hatte die Aufgaben gestellt, Manfred Dobler kommentierte das Geschehen. Zunächst galt es, die Kettensägen zusammenzubauen und für den Einsatz bereit zu machen. Dann musste unter anderem ein Speer, der durch ein Loch mit einem Durchmesser von vier Zentimetern passt, aus einem Stamm ausgesägt werden sowie in einem senkrecht stehenden Stamm eine Aufstiegshilfe mit drei Brettern geschaffen werden. Dann wurde es schwierig: Auf dem obersten Brett stehend, musste mit dem eben angefertigten Speer eine Zielscheibe getroffen werden. Mit dieser Aufgabe hatte so mancher Teilnehmer Mühe. Außerdem mussten die Holzfäller Stämme mit der Handsäge in Stücke zerteilten, diese aufzuschichten und auf dem Stapel stehend ein Glas Wasser trinken – eine willkommene Erfrischung bei der schweißtreibenden Arbeit.
Am Ende stand das Zielfällen auf dem Programm. Dabei war ein Stamm so zu fällen, dass er beim Umstürzen ein schmales Brett trifft. In der Vergangenheit war das Zielfällen schon oft das Zünglein an der Waage der Wettbewerbsentscheidung und so manch ein in Führung liegender Holzfäller verpasste durch diese Aufgabe seinen Sieg.
In diesem Jahr ging Yannic Kaiser, der bereits zum siebten Mal mit von der Partie war, schnell in Führung und führte auch weiterhin mit großem Vorsprung. Diesen büßte er allerdings ein, als er sich beim Zielwerfen mit dem Speer als nicht allzu treffsicher erwies und Neuling Marco Tagliati aus der Schweiz an sich vorbeiziehen lassen musste. Was folgte, war ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Konkurrenten, dass Kaiser letztlich für sich entscheiden konnte. Nachdem er in den vergangenen Jahren mehrfach in aussichtsreicher Position liegend beim Zielfällen scheiterte, hat er sich diesmal den Sieg vor Tagliati gesichert.
Hinter den Beiden belegte Konrad Laube aus der Schweiz den dritten Platz, Titelverteidiger Andreas Wehrle aus St. Märgen wurde Vierter. „Altmeister“ Hans Heuberger aus der Schweiz, der zum Holzfällerwettbewerb wie gewohnt mit dem Fahrrad anreiste, wurde Fünfter vor Lokalmatador Christian Stelzer. Die Teilnehmer erhielten von Unternehmen und der Gemeinde gestiftete Preise.
Wichtig sei ihm, durch die deutsch-schweizerische Freundschaftswoche Kontakt zu den Häuserner Zweitwohnungsbesitzern aus der Schweiz zu halten und auch Gäste aus dem Nachbarland willkommen zu heißen, sagte Bürgermeister Thomas Kaiser im Gespräch mit dieser Zeitung. Es sei ein Angebot, das gerne angenommen werde, denn bei dem Apero seien etwa 90 Prozent der Gäste, beim Heimatabend mit rund 70 Besuchern etwa die Hälfte aus der Schweiz, so der Rathauschef. Und eines steht für ihn fest: „Wir bleiben auf diesem Kurs“, sagte Kaiser.