Einstimmig vergeben hat der Häuserner Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Auftrag zur Erstellung eines Strukturgutachtens zur aktuellen Trinkwasserversorgung in Häusern an das Büro Tillig Ingenieure in Dogern. Das Gutachten wird rund 15.400 Euro kosten, die Hälfte davon ist förderfähig. Ein entsprechender Förderbescheid sei inzwischen eingegangen, informierte Bürgermeister Thomas Kaiser in der Sitzung. „Ohne die Hilfe des Zweckverbands Gruppenwasserversorgung hätten wir derzeit kein Wasser. Wir müssen etwas tun“, so Kaiser weiter.
Für das Gutachten soll die gesamte Infrastruktur für die Trinkwasserversorgung unter die Lupe genommen werden, unter anderem der Wasserverbrauch, Schüttungsmenge und Wasserqualität der Quellen der Gemeinde und auch die baulichen Anlagen. Das Gutachten wird den Ergebnissen entsprechend auch Handlungsempfehlungen enthalten. Mit den Ergebnissen rechne er Anfang kommenden Jahres, so Thomas Kaiser auf Nachfrage.
„Der Hochbehälter Nord wird das Hauptthema werden, da werden Investitionen nötig sein“, hatte Thomas Kaiser in der Sitzung gesagt. Auf Nachfrage erläutert er die Mängel des Hochbehälters Nord, in den die 13 Quellen der Gemeinde eingehen. Demnach entspricht die Sicherheitstechnik nicht mehr den aktuellen Standards. Da müsse man nachrüsten.
Einbezogen in die Begutachtung der Wasserversorgung werde auch das vorhandene Verbundsystem mit der Trinkwasserversorgung Höchenschwanderberg. Als Mitgliedsgemeinde der Gruppenwasserversorgung Höchenschwanderberg beziehe Häusern einen Teil seiner Wasserversorgung aus dem Verbundnetz, rund 10.000 Kubikmeter Wasser von den insgesamt 65 bis 70 Tausend Kubikmetern, die die Gemeinde verbraucht.
In dem Zweckverband haben sich Städte und Gemeinden der Region zusammengeschlossen, neben Höchenschwand und Häusern unter anderen Waldshut-Tiengen, Albbruck, Dachsberg und Ühlingen-Birkendorf. Alle Gemeinden werden mit Wasser aus dem Albtal versorgt, das vom Höchenschwander Berg aus in die Hochbehälter der Gemeinden geführt wird. In Häusern sei das der Hochbehälter Süd, der zweite Hochbehälter der Gemeinde neben dem Hochbehälter Nord.
Immer wichtiger werde das Wasser des Zweckverbands in Zeiten zunehmender Trockenheit vor allem im Fall von Brandeinsätzen, da die eigenen Quellen für einen solchen Ernstfall je nach Wetterlage möglicherweise nicht ausreichen würden. „Früher haben wir Wasser über den Gruppenwasserverband erst im Oktober gebraucht, jetzt wird es immer früher“, erklärte Thomas Kaiser in der Sitzung. Dazu komme ein zu erwartender höherer Verbrauch durch die Zuzüge in die Häuserner Neubaugebiete, so der Bürgermeister.