Frau Grether, warum geben sie Ihre Stelle bei der Touristinformation Höchenschwand auf?
Ich habe im Januar 2020 die Leitung der Touristinformation Höchenschwand übernommen. Es war nach dem Studium meine erste Stelle. Ich bin Bürgermeister Sebastian Stiegeler sehr dankbar, dass ich diese Chance bekommen habe. Ich konnte in Höchenschwand berufliche Erfahrungen sammeln und mich gut entwickeln. Jetzt bin ich 25 Jahre alt und ich verspüre den Wunsch, mich beruflich zu verändern und weiterzuentwickeln. Zudem möchte ich noch etwas von der Welt sehen und neue Abenteuer erleben.
Gibt es schon konkrete Reisepläne?
Nein, ganz allgemein möchte ich in die Berge. Zunächst werde ich aber bis Mitte September hier in Höchenschwand alles für eine geordnete Übergabe an meine Stellvertreterin Miriam Mutter regeln. Ab Oktober werde ich mich um meine Reisepläne kümmern.
Welche beruflichen Ziele haben sie nach Ihrer Rückkehr oder gibt es bereits ein Stellenangebot?
Da gibt es noch keine konkreten Angebote. Ganz sicher werde ich aber weiter im Tourismus tätig sein. Mein Plan ist es, in die „Freizeitindustrie“ zu wechseln. Ich denke da an eine Tätigkeit in einem Reisebüro, bei einem Reiseveranstalter oder Sportanbieter, aber auch das Hotel- und Gastronomiegewerbe könnte in Frage kommen.
In Ihrer Ankündigung für diesen Schritt haben Sie unter anderem die Herausforderungen durch Corona für Sie selber und Ihr Team angesprochen. Was haben Sie damit gemeint?
Wir alle wurden von heute auf morgen von Corona überrascht. Beinahe täglich waren neue Situationen zu bewältigen. Niemand wusste, wie lange diese Einschränkungen dauern werden. Wir mussten die Touristinformation schließen und waren einige Zeit nur noch telefonisch erreichbar. Für die Mitarbeiter wurde Kurzarbeit angeordnet. Das war für uns alle eine schwierige Zeit.
Wie hat sich das auf den Tourismus ausgewirkt?
Ich glaube, das wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen. Viele Hotels und Gaststätten haben für ihr Personal ebenfalls die Regelungen der Kurzarbeit in Anspruch genommen. Vor allem nach dem zweiten Lockdown, der doch sehr lange gedauert hat, wechselte ein Teil des Servicepersonals in andere Berufe. Beim Neustart fehlten diese Fachkräfte. Das hat man extrem gemerkt.
Wie beurteilen Sie allgemein Ihre Zeit in Höchenschwand?
Ich hatte sehr schöne zweieinhalb Jahre hier in Höchenschwand. Die Corona-Zeit war natürlich herausfordernd, es gab Höhen und Tiefen. Ich habe aber von diesen Schwierigkeiten profitiert und sehr viel gelernt. Zusammen mit meinem Team kamen wir insgesamt gut durch diese schwierige Zeit. Wenn ich nun gehe, ist deshalb definitiv „ein großes weinendes Auge“ dabei.
Was bleibt Ihnen besonders in Erinnerung?
Für mich waren die Veranstaltungen, die wir im „Großen Saal“ hatten, absolute Höhepunkte. Da durch die lange Durststrecke der Corona-Beschränkungen viele Monate keine Veranstaltungen durchgeführt werden konnten, habe ich mich besonders darüber gefreut, dass im „Großen Saal“ nicht nur Kreistags- und Gemeinderatssitzungen abgehalten werden, sondern wieder kulturelle Veranstaltungen. Ich konnte in leuchtende Augen der Gäste blicken und habe dann das Gefühl gehabt, im Tourismus tätig zu sein.