Drei Tage lang zählten Menschen Wintervögel bei der Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu). Auch entlang des Hochrheins und im Südschwarzwald beteiligten sich zahlreiche Naturfreunde.
Ein Trend machte sich laut Nabu schnell bemerkbar: Die Zahlen lagen leicht über denen des Vorjahres, aber deutlich unter dem Durchschnitt der bisherigen elf Jahre. Deutschlandweit wurden durchschnittlich 36 Vögel und neun verschiedene Arten pro Garten gemeldet.
Der Spitzenreiter bleibt gleich – das sind die Top Fünf
Die Rangliste der bundesweit am häufigsten gemeldeten Vögel wird erneut vom Haussperling, volkstümlich bekannt als Spatz, auf Platz eins angeführt. Danach folgen Kohlmeise und Blaumeise auf dem Treppchen. Amsel und Feldsperling belegen die weiteren Positionen.
Für Teilnehmer der Aktion sind das keine Unbekannten: Diese Vogelarten waren auch im vergangenen Jahr auf den Plätzen eins bis fünf vertreten.

Und im Kreis Waldshut?
Im Landkreis Waldshut bleibt die Reihenfolge der Top Fünf beinahe gleich. Hier konnte laut Nabu die Amsel häufiger beobachtet werden, und landet auf Platz drei. Damit tauscht sie ihren Platz mit der – im Kreis am vierthäufigsten gezählten – Blaumeise. Die komplette Rangliste kann auf der Webseite des Nabu Deutschland eingesehen werden.
Trends sind auch im Landkreis Waldshut erkennbar
Rudi Apel, Vorsitzender des Nabu Görwihl, freut sich über die wachsenden Teilnehmerzahlen bei der Vogelzählung. Darunter auch einige Experten: „Man merkt, dass die Leute sich schon ein bisschen beschäftigen mit dem Thema“, sagt Apel. Allgemein sei die Stunde der Wintervögel „eine schöne Aktion“, bei der man den Leuten Vögel näherbringen könne.

Die Zahlen der am häufigsten vorkommenden Vogelarten wie Meisen und Finken, würden auch weiterhin zunehmen, meint Apel. Drosseln dagegen seien rückläufig, auch das Rotkehlchen sei dieses Jahr nicht gut dabei. Die Zahlen könnten aber von Jahr zu Jahr schwanken. Es handle sich um „keine Erfassung, die fachlich hochwertig ist“, sagt der Experte.
Immer wieder sind Ausreißer bei der Zählung dabei
„Es kommt darauf an, wo man beobachtet“, erklärt Apel. An seinem Futterhäuschen habe er gleich drei Buntspechte beobachten können, die würde in Städten dagegen wohl eher nicht gesichtet werden. Auch Zugvögel würden bei der Aktion manchmal mitgezählt werden. Hier würde es darauf ankommen, wie streng der Winter sei. Wenn die Temperaturen niedrig sind, „da sind die immer gleich weg“, fährt er fort.
Zum Füttern der Tiere fügt Apel hinzu, dass er ein Freund der Winterfütterung sei, diese aber mit dem Schmelzen des Schnees auch enden solle. Eine ganzjährige Fütterung hält er in der Region nicht für notwendig, die Vögel könnten von alleine genügend Nahrung finden.
Auch in den Städten: „Da fliegt der Vogel 100 Meter, dann ist er im Grünen“, erklärt Apel. Ihm sei aber auch bewusst, dass die Meinungen der Experten zu diesem Thema auseinandergehen.