Hans Walter Mark

Erdbeeren: Laub abschneiden

Gartenexperte Edgar Koller rät bei den Erdbeeren, das Laub fünf Zentimeter über dem Boden abzuschneiden. Das alte Laub wird sonst gerne von Pilzkrankheiten befallen. Erdbeerstauden treiben noch einmal durch und bringen junge gesunde Blätter.

Beerensträucher: Nach der Ernte ausdünnen

Damit Johannis-, Stachel- und Jostabeeren im kommenden Jahr reichlich Beeren tragen, hält es der Gartenexperte Koller für ratsam, dass direkt nach der Ernte ein Auslichtungsschnitt erfolgt. Diese Maßnahme fördert die Vitalität des Beerenstrauches und steigert die Qualität der Blütenknospen, die in diesem Jahr wachsen und im nächsten Frühjahr blühen. Außerdem kommt Sonne und Licht in den Strauch. Die Nährstoffversorgung wird verbessert, da Konkurrenztriebe beseitigt werden. Als vorbeugender Pflanzenschutz wird die Infektionsgefahr durch Pilzkrankheiten verhindert, wie beispielsweise die Blattfallkrankheit. Davon betroffen sind Johannis- und Stachelbeeren.

Rote Johannisbeeren und Stachelbeeren: Triebe entfernen

Die meisten roten Johannisbeeren und Stachelbeersträucher tragen an den einjährigen Seitentrieben vom mehrjährigen Holz. Entfernt werden also insbesondere ältere Triebe. Diese erkennt man an der dunkleren Holzfarbe, junge Triebe besitzen eine helle Farbe. Ein gut aufgebauter Strauch besitzt nicht mehr als fünf bis sieben Tragruten und drei bis fünf kräftige Jungruten.

Edgar Koller ist es wichtig, die Ruten direkt in Bodennähe abzuschneiden, so dass kein Strunk stehen bleibt. Ziel ist, dass die neuen Ruten aus dem Boden wachsen. An den Spitzen werden sie nur geschnitten, wenn sie vom Mehltau befallen sind. Dann müssen sie bis ins gesunde Holz entfernt werden.

Schwarze Johannisbeeren: Stark zurückschneiden

Bei den schwarzen Johannisbeeren ist zu beachten, dass die meisten Früchte an den langen, einjährigen Seitentrieben wachsen. Deshalb ist die Bildung von neuem Holz das Schnittziel. Dies bewirkt ein starker Rückschnitt.

Himbeeren: Zwei Arten unterscheiden

Bei den Himbeeren wird zwischen Sommer und Herbsthimbeeren unterschieden. Herbsthimbeeren haben bis November Ertrag. Die verholzten Herbsthimbeeren werden nach der Ernte oder vor dem ersten Frost auf einen kurzen Zapfen von einem Zentimeter eingekürzt. Im Frühjahr kommen dann die neuen Triebe, die Früchte tragen. Aus diesem Grund ist die Wuchshöhe nicht so hoch, wie bei den Sommerhimbeeren.

Ausgelichtete Himbeeren. Als Mulchschicht dient Laub.
Ausgelichtete Himbeeren. Als Mulchschicht dient Laub. | Bild: Jutta Koller

Sommerhimbeeren tragen am zweijährigen Trieb. Deshalb müssen die jungen Ruten stehen bleiben. Nur die Ruten, die Früchte getragen haben, werden dicht über dem Boden abgeschnitten. Dies beugt der Ansteckung der Jungruten mit der Himbeerrutenkrankheit vor. Sind sie von der Krankheit schon befallen, sind sie zu entfernen. Die Triebe werden so ausgelichtet, dass auf einen Meter etwa acht bis zehn kräftige Triebe übrig bleiben. Im Gegensatz zu den zweijährigen, sind einjährige Ruten noch nicht verholzt.

Den Boden nicht aus den Augen verlieren

Koller weist darauf hin, dass Johannis- und Himbeeren vom Ursprung her Waldpflanzen sind. Um Nährstoffkonkurrenz nicht aufkommen zu lassen, empfiehlt Koller, den Boden rund um den Strauch beikrautfrei zu halten. Er rät, die Erde mit Laub oder Mulchmaterial zu bedecken. Dies hält die Feuchtigkeit im Boden und schützt die Wurzeln vor Frost. Insgesamt bringt der sommerliche Auslichtungsschnitt besser durchlüftete Bestände und vermindert dadurch die Gefahr von Pilzkrankheiten an Blättern und Trieben.

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