Immer noch sind über 10.000 Menschen in der Region ohne Job – aber die Frühjahrsbelebung zeigt sich

Die Arbeitsagentur Lörrach veröffentlicht die Zahlen für den März: Die Quote sinkt leicht auf 4,5 Prozent, um 205 Menschen. Die Chancen auf Arbeit sind besser als in den vergangenen Monaten.

04. April 2024, 06:30 Uhr

Michael Neubert

10.176 Menschen in den Landkreisen Waldshut und Lörrach waren arbeitslos. Die jüngsten von der Agentur für Arbeit in Lörrach veröffentlichten Zahlen sind auf den ersten Blick wieder ernüchternd, obwohl 205 weniger Menschen in der Region im März ohne Job waren. Und die Jobvermittler machen Mut: Im Vormonat nahm ein Drittel mehr Menschen eine Beschäftigung auf als noch im Februar.

Die Entwicklung der Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote sank im März um 0,1 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent. „Die erwartete Frühjahrsbelebung nimmt es mit dem schwachen konjunkturellen Umfeld auf“, titelt Agentursprecherin Melanie Payer in ihrer Pressemitteilung.

Der Arbeitsmarkt muss sich behaupten

Sie zitiert Jenniefer Schmucker, operative Geschäftsführerin der Arbeitsagentur Lörrach: „Der klassische Frühjahrsschwung lässt auf sich warten. Jedoch kam die milde Witterung dem Arbeitsmarkt entgegen. Die ersten Vorboten auf die arbeitsmarktlich günstigere Jahreszeit ließen sich endlich blicken.“ Nach wie vor müsse sich der Arbeitsmarkt gegen viele Widrigkeiten behaupten.

Die Chancen auf Arbeit sind wieder besser

Die Agentur spüre weiterhin die Sorge der Unternehmen in den Landkreisen Waldshut und Lörrach um die immer größer werdenden Engpässe bei Arbeits- und Fachkräften in der Region. Schmucker: „Wir nehmen aber auch wahr, dass trotz der Risiken, die Personaleinstellungen in diesen unsicheren Zeiten mit sich bringen, Arbeitslose wieder besser Chancen haben, um in Arbeit zu kommen als noch in den vergangenen Monaten.“

Im Vergleich zum Februar konnten 31 Prozent mehr Menschen in Lohn und Brot gebracht werden. Gegenüber dem März 2023 waren es immerhin noch rund zehn Prozent mehr.

Die wichtigsten Kennzahlen auf einen Blick

Arbeitslosenquote sinkt leicht auf 4,5 ProzentDie Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Lörrach sank im März um 0,1 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent. Vor der Corona-Krise hatte die Arbeitslosenquote bei 3,6 Prozent gelegen. Im Landkreis Lörrach lag der Anteil der Arbeitslosen an den Erwerbspersonen im März bei 4,8 Prozent, im Landkreis Waldshut bei 4,2 Prozent. Das Land Baden-Württemberg weist eine Quote von 4,2 Prozent aus.Situation in den Landkreisen Lörrach und WaldshutIm März wurden in den Landkreisen Lörrach und Waldshut 10.176 Arbeitslose (minus 205) gezählt. Im Landkreis Lörrach nahm die Arbeitslosigkeit um 113 auf 6233, im Landkreis Waldshut um 92 auf 3943 ab.Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind Ältere und LangzeitarbeitsloseBei jungen Menschen unter 25 Jahren sank die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat um 6,5 Prozent. Während im Februar 803 Personen gemeldet waren, nahm die Zahl im März um 52 auf 751 ab. Die Zahl bei Älteren über 50 Jahre nahm erneut ab, von 3644 auf 3597. Im März waren 40 Menschen weniger langzeitarbeitslos (minus 1,3 Prozent) gemeldet als im Februar. Bei 2961 ist derzeit immer noch etwa jeder dritte Arbeitslose langfristig ohne Job. Vor der Corona-Pandemie war es nur jeder Fünfte.Hohe Dynamik: Mehr Menschen nehmen eine Beschäftigung aufIm März meldeten sich 2033 Menschen neu oder erneut arbeitslos. Davon kamen 836 Personen direkt aus einer Beschäftigung. Gleichzeitig beendeten 2246 Personen ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 785 Personen eine Beschäftigung auf, das sind 186 mehr als im Vormonat. 590 begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahmen.Stellenbestand sinkt erneutIm Bezirk der Agentur für Arbeit Lörrach waren im März 3445 Stellenangebote registriert. Gegenüber dem Februar ist das ein Plus von 39 Stellen. Im März wurden dem Arbeitgeberservice von den Betrieben und Verwaltungen 608 neue Stellen gemeldet, das sind 83 weniger als im Vormonat, 182 weniger als im März 2023.

Die Lörracher Agentur möchte die Situation weiter verbessern. „Dafür sind Strategien gefragt, die zu einem nachhaltigen und langfristigen Erfolg bei der Fachkräftesicherung führen. Auch wenn sie etwas anstrengend erscheinen und einen langen Atem erfordern“, wird Schmucker weiter zitiert.

Das können potenzielle Arbeitnehmer tun

Besonders bei Menschen, die hier Schutz suchten, gebe es noch viel Potenzial. Bei der ersten Job-Turbo-Bewerbermesse im Rahmen der bundesweiten Job-Turbo-Aktionstage, bietet die Arbeitsagentur Lörrach interessierten Unternehmen und potenziellen Arbeitnehmern mit Flüchtlingshintergrund eine Plattform, um sich gegenseitig kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen.

Diese Job-Turbo-Bewerbermesse (Anmeldung online) ist am 23. April ganztägig in Lörrach, wie die Agentur informiert.