Darauf warten die Museumsbetreiber im Schweizer Fricktal sehnlichst: Ihr Museum endlich wieder betreiben zu dürfen und Besucher empfangen zu können. Coronabedingt sind aktuell sämtliche Museen in der Schweiz geschlossen.

Letzte Woche kündigte der Bundesrat jedoch an, Museen ebenso wie Zoos und Läden im ersten Öffnungsschritt wieder öffnen zu wollen.

Museum Schiff

Für Hannes Burger, Präsident des Museumsvereins Laufenburg, sind es „überaus gute Nachrichten, dass es nun endlich weitergeht“. Das Museum Schiff ist seit dem 20. Dezember geschlossen. Er verspricht: „Wenn wir dürfen, machen wir sofort wieder auf.“

Das heißt für das Museum Schiff: Am 3. März kann – so der Bundesrat bei seiner Ankündigung bleibt – die aktuelle Ausstellung wieder besichtigt werden. „Bilder erzählen Geschichten“, heißt die aktuelle Ausstellung. Gezeigt werden Aquarelle aus Laufenburg von drei Künstlern.

Burger selber, der die museumsfreie Zeit mit „viel Wandern“ und dem Bemalen von Fasnachtsplaketten gefüllt hat, will in den nächsten Wochen vermehrt im Museum präsent sein. Der ehemalige Stadtrat sagt: „Ich möchte den Besuchern spontane und kostenlose Führungen in Kleingruppen durch das Museum ermöglichen.“ Dies als Entschädigung dafür, dass das Museum über zwei Monate geschlossen war.

Den Lockdown spürt das Museum Schiff auch bei den Einnahmen. Die Besichtigung ist zwar kostenlos, doch viele Besucher geben am Schluss einen Obolus. „Wir haben das Glück, auch sonst auf treue Spender zählen zu dürfen“, sagt Burger.

Sauriermuseum Frick

Groß ist die Vorfreude auch beim Sauriermuseum in Frick, dass es bald weitergeht. „Wenn wir können, öffnen wir am 7. März zum ersten Mal wieder“, sagt Andrea Oettl vom Sauriermuseum in Frick. Natürlich sei es nicht schön gewesen, das Museum geschlossen halten zu müssen. „Aber wir waren nicht untätig“, fügt Oettl schmunzelnd an.

Wie das Schutzkonzept nach dem Neustart aussehen wird, hängt vom Entscheid des Bundesrates ab. Kommt wieder die Zehn-Quadratmeter-Regel, so dürfen 20 Personen das Sauriermuseum gleichzeitig besuchen. Oettl sagt: „Wir haben das Glück, dass wir Ein- und Ausgang separieren können. Das nimmt viel Konfliktpotenzial weg.“ Oettl hofft auch, „dass uns Schulklassen ab März wieder besuchen dürfen“. Denn gerade für Schüler ist ein Besuch bei den Ungetümen der Urzeit nicht nur lehrreich, sondern immer auch ein spezielles Faszinosum.

Rehmann-Museum

Speziell ist die Situation für das Rehmann-Museum in Laufenburg. Hier ging am Sonntag die aktuelle Ausstellung „Wunderkammer Souvenir – auf Reisen mit Carl Walter Liner“ still zu Ende. Statt knapp fünf Monate konnten die Werke coronabedingt nur zweieinhalb Monate besichtigt werden.

Als kleine Kompensation für all jene, welche die Ausstellung gerne besichtigt hätten, hat Kurator Tyrone Richards drei kurzes Podcasts realisiert, in denen er die Zuschauer mit auf Liners schöpferische Reisen nach Paris, Italien, Spanien, Griechenland und nach Nordafrika nimmt.

Die Podcast hat das Museum auf der Website veröffentlicht. Derzeit laufen im Rehmann-Museum bereits die Vorarbeiten für die neue Ausstellung „Müssen wir da durch?“. Gezeigt werden Werke des jungen Aargauer Künstlers Roman Sonderegger. Eröffnet wird die Ausstellung am 26. März. Eine klassische Vernissage mit vielen Gästen kann es coronabedingt nicht geben.

Sonderfall Gastronomie

Noch nicht öffnen kann am 26. März aller Voraussicht nach Erwins Bistro im Rehmann-Museum; der Bundesrat will die Gastronomie erst in einem zweiten Schritt öffnen.

Solombrino sagt: „Wir sind froh, wenn das Bistro dann auch wieder öffnen kann, denn es ist Teil des Museums.“ Es generiere ein zusätzliches Publikum, das sonst fehle. Das Bistro befindet sich künftig nicht mehr im ersten Stock, sondern im Parterre, direkt beim Eingang. Dies vereinfache die Arbeitsabläufe, erklärt Solombrino. Zudem könnten so auch Gäste, die das Museum nicht besichtigen wollen, einfacher bewirtet werden.