Rheinfelden – Das Fußballcamp des Karlsruher SC ist in Rheinfelden zu Gast gewesen. Drei Tage konnten Kinder von sechs bis 13 Jahren ihre fußballerischen Fähigkeiten verbessern. Die Übungen orientieren sich an denen der Profis – in einer angepassten Version für eine machbare, aber spürbare Herausforderung. „Willst du was werden oder nicht? Bisschen Tempo“, ruft Trainer Bernd Schmider.

Das Camp beginnt mit einem Aufwärmspiel, bei dem die Kinder auf Zuruf der Namen ihrer Vorbilder – Cristiano Ronaldo und Neymar – Aktionen ausführen müssen. Beim Namen Ronaldo springen sie in die Luft und rufen dessen „Siuuu“, während sie sich beim Namen Neymar auf dem Boden rollen, ist der Fußballer doch für theatralische Aktionen bei Fouls bekannt. Nach dem Spiel, das Yannick Munk und Tim Schädlich leiteten, werden die 24 Kinder in zwei Teams aufgeteilt, eins stärker als das andere. Grundgedanke sei es, die mentale Stärke zu fördern: „Man muss an den Sieg und den Erfolg glauben, auch wenn man weiß, dass man dem anderen Team unterlegen ist“, sagt Trainer Schmider, der das Camp seit der Zusammenarbeit zwischen dem Karlsruher Sport-Club und dem Fußball-Stadt-Verein Rheinfelden (FSV) seit 17¦Jahren begleitet.

Die rund 20 Trainer der KSC-Fußballcamps stoßen oft an ihre Kapazitätsgrenzen, da parallel weitere Camps laufen, die ebenfalls betreut werden müssen. „Pro zehn bis 14 Kinder ist jeweils ein Trainer zuständig“, erläutert Schmider. „Mit mehr Trainern könnten wir sogar noch mehr Camps organisieren.“ Besonders nach großen Turnieren, wie jüngst der Europameisterschaft, steige die Begeisterung. Immer mehr Mädchen trauten sich, teilzunehmen, ihr Anteil liegt heute bei etwa zehn Prozent. Die siebenjährige Sophie Isabell Di Giovanni spielt seit drei Jahren Fußball. Ihre Vorbilder? „Ich selbst und mein Papa“, sagt sie schüchtern. Der achtjährige Oscar Jäger, der seit seinem dritten Lebensjahr Fußball spielt, berichtet von seiner Leidenschaft fürs Toreschießen: „Ich möchte eines Tages Profi werden, wie Messi.“ Am zweiten Tag gilt es, sieben Technik-Parcours zu bewältigen mit Ballannahme, Passen, Schießen, Ballkontrolle und Taktik. Es besteht die Chance, bei der Talentsichtung entdeckt zu werden. „Wir beobachten immer ein bis zwei Kinder, die dann kontaktiert werden, und die Chance auf ein Probetraining erhalten“, erklärt Schmider.