„Juhu er fliegt, schau Mama, schau!“, ruft ein kleines Mädchen überglücklich, klatscht in die Hände und rennt zu ihrer Mutter, die nun ihre Tochter in ihren linken Arm schließt, während sie mit der rechten Hand die Leine des kleinen Drachen festhält. Glücklich schauen die beiden zu, wie der bunte Geselle immer höher steigt zu seinen vielen, vielen lustigen Kameraden, die am Himmel über dem Hüttener Fluggelände zu sehen sind.

Ein zauberhafter Glücksmoment unter vielen am letzten Wochenende beim Familien-Drachenfest auf dem Flugplatz in Hütten.

Drachenbauer-Szene trifft sich in Hütten
Die Luftsportgemeinschaft Hotzenwald (LGH) und Volker Przybilla, Drachenbauer und Mitinitiator der Veranstaltung, haben dieses Event wieder ausgerichtet mit vielen Helfern und Freunden. Viele Teams aus der bunten Drachenbau-Szene sind zum Teil von weither angereist und zeigten sich überglücklich, dass sich so viele Familien mit Kindern eingefunden haben.

Sie staunen über die um die Vorführungen der Teams und bekommen große Augen angesichts riesiger stabloser Drachen, die wie große Teddybären am Himmel. Und natürlich nutzen die Besucher die Gelegenheit, selbst ihre bunten Drachen vom Wind hinauftragen zu lassen.
Wie die Drachen zum Fliegen gebracht werden
„Das Drachenfest Hütten ist eine Herzensangelegenheit und leider einer von wenigen verbliebenen Treffpunkten von und für Drachenfreunde“, erzählt Rainer Neuner, der seit den 70er-Jahren ein leidenschaftlicher Drachenbauer ist, und mit seinem Kollegen Martin Schob durch das Programm führten.
Mit ihrem umfangreichen Fachwissen erklärten sie die aufsehenerregenden Vorführungen der Teams und erklärten die unterschiedlichen Drachen in Bau und Ausführung sowie die Entwicklung im Drachenbaus seit den Anfängen vor etwa 150 Jahren.

„Mit schwerem Baumwollstoff und Bambusstäben hat alles begonnen und heute haben wir Materialien, die kaum noch Gewicht haben, können mit 3-D-Druckern nach eigenen Vorstellungen Material kreieren. Unsrer Vorstellungskraft sind immer weniger Grenzen gesetzt“, sagt er freudig.
Die Teams nutzten die Wintermonate, um sich ein neues Drachen-Projekt auszudenken und zu realisieren, das sie dann im kommenden Jahr auf den Drachenfesten präsentierten, erzählt Neuner. Froh seien sie, dass ihnen das Familien-Drachenfest in Hütten immer wieder die Möglichkeit gäbe, sich zu treffen und die Besucher ein Wochenende lang zu entführen in die Welt der Fantasie, sagt er: „Lasst mehr Drachen fliegen“.
Obwohl das Wetter am Sonntag dem Familien-Drachenfest ein Schnippchen geschlagen hat, denn leider herrschte zu wenig Wind zum Drachenfliegen und am Nachmittag setzte noch Regen ein, zeigten sich die Veranstalter äußerst zufrieden mit dem Besucherandrang an beiden Tagen.
Regen trübt die Laune nur wenig
„Dass es am Sonntag dann doch noch angefangen hat zu regen, ist nur ein kleiner Wermutstropfen, der den extrem gelungenen Samstag nicht trüben kann – an dem das Wetter so toll war und an dem wir sogar für das Abendprogramm genügend Wind hatten, was wirklich eine Seltenheit ist“, resümiert Ramona Riesterer von der LGH glücklich.
Für große Begeisterung sorgten das spektakuläre Feuerwerk und eine beeindruckende Nachtflug-Show von acht speziellen sehr beweglichen beleuchteten Lenkdrachen.
„Die Besucher waren begeistert und unsere Arbeit für beide Tage hat sich wie immer vollauf gelohnt“, resümiert auch Volker Przybilla.
„Für die LGH war es ein arbeitsreiches, aber tolles Wochenende. Dass alles so prima gelungen ist, war eine Team-Leistung, zu dem unzählige Mitglieder, helfende Angehörige und nicht zuletzt die Hüttener Freiwillige Feuerwehr, die uns auf dem Parkplatz unterstützt hat, beigetragen haben“, sagt Ramona Riesterer begeistert.