An den Standplätzen entlang der Todtmooser-, Bernau-Menzenschwander- und Hauptstraße lagerten die noch unbearbeiteten Baumriesen aus Ahorn oder Fichte, denen die Bildhauer während des Symposiums im Lauf dieser Woche künstlerisches Leben einhauchen werden.

Nach der Besichtigung des Ateliers unter freiem Himmel richtete bei einem Umtrunk in der Sektmanufaktur Wagner auch Bürgermeister Adrian Probst seinen Willkommensgruß an die Künstler, Unterstützer und die anderen Teilnehmer an der Eröffnung. „Danke denjenigen, die auch in diesem Jahr dazu beigetragen haben, dass wir ein Holzbildhauer-Symposium veranstalten dürfen, nachdem wir in den zurückliegenden Corona-Jahren eher improvisiert haben“, erklärte Adrian Probst.

Bernd Ruderisch und Christel Steier (Mitte) bei der Eröffnung des 25. Internationalen Holzbildhauer-Symposiums im Kurgarten.
Bernd Ruderisch und Christel Steier (Mitte) bei der Eröffnung des 25. Internationalen Holzbildhauer-Symposiums im Kurgarten. | Bild: Cornelia Liebwein

Nun könne man wieder das klassische Symposium-Feeling genießen, das man in den vergangenen 25 Jahre entwickeln durfte. Eine solch engagierte und erfahrene Organisatorentruppe, unter ihnen Christel Steier und Bernd Ruderisch, sei wirklich ein Segen.

Erinnerungen an den Gründer

Sichtlich bewegt wendete sich der Rathauschef an Karin Lederer, die ebenfalls an der Begrüßung teilnahm. Es sei ihm eine besondere Freude, dass Karin Lederer, die Witwe des Symposium-Gründers Rudi Lederer, hier sei, so Probst. Rudi Lederer war erst vor wenigen Wochen 89-jährig verstorben.

Das diesjährige, 25. Symposium in St. Blasien ist das erste ohne ihn. „Wenn man darüber nachdenkt, was man dem diesjährigen Symposium mitgeben könnte, glaube ich, dass man am besten daran denkt, was Rudi Lederer der Veranstaltung gegeben hätte: seine Schaffenskraft und Motivation und eine große Prise Humor“, gab Probst zu bedenken. All das verbinde er mit Rudi Lederer und daran wolle er erinnern.

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Das Symposium habe sich schnell etabliert und sei nicht mehr wegzudenken, sagte Christel Steier in ihrer Ansprache. Auch sie wendete sich an Karin Lederer und überreichte ihr ein Geschenk. „Es ist Zedernholz, das ich letztes Jahr im Taunus selbst bearbeitet habe. Ich habe es damals auseinandergeschnitten und die Jahresringe gezählt. Es sind 25, einer für jedes Symposiumsjahr. Es soll an eure Arbeit, an eure Grundsteinlegung erinnern“, sagte sie.

Steier erinnerte an die Geschichte des Symposiums, das sich über die Jahre zu einer hochattraktiven Veranstaltung in St. Blasien entwickelt habe. Vor zwei, drei Jahren habe man zum ersten Mal fast 300 Bewerbungen zählen können. Gleichwohl setze man bei der Besetzung des Wettbewerbs nicht auf Masse. „Wir brauchen Qualität und ich denke, wir werden diese Woche beweisen, dass wir den 25. Geburtstag der Veranstaltung gebührend begehen werden“, so Christel Steier.

Auch Bernd Ruderisch ging in seiner Ansprache auf die Anfänge des Symposiums ein, an die Begeisterung, eine solche Veranstaltung in St. Blasien zu etablieren. Irgendwie müsste man das doch hinkriegen, das auch in St. Blasien zu machen, seien sich die Initiatoren sicher gewesen. „Der damalige Bürgermeister Johann Meier und ich als Vertreter des Werbe- und Aktivkreises haben nach Möglichkeiten gesucht, wie man es auf die Beine stellen, wie man es finanzieren kann. Mit Engagement, Freude und Unterstützung der Stadtverwaltung und des Bauhofs konnten wir es durchführen, egal welcher Bürgermeister da war“, so Ruderisch.

Der Auftakt der St. Blasier Bildhauerwoche klang schließlich mit guten Gesprächen, Häppchen und Getränken und der Musik von Sebastian Schnitzer aus.

Manuel Kienzler.
Manuel Kienzler. | Bild: Susanne Gilg/Stadt St. Blasien

„Vorbereitung ist alles, was zählt“

Manuel Kienzler, Beauftragter für das Stadtmarketing bei der Stadt St. Blasien, hat mit Christel Steier das 25. Internationale Holzbildhauer-Symposium organisiert.

Herr Kienzler, wie war es möglich, zu Pandemie-Zeiten das Holzbildhauer-Symposium vorzubereiten? Mussten Sie ins Ungewisse arbeiten, ohne Garantie, dass die Veranstaltung stattfinden kann?

Vorbereitung ist alles, was zählt. Und da wir nicht wussten, was uns die Vorschriften auferlegen werden, planten wir auf der Ausgangslage von 2019 und hatten doch immer ein Auge auf die möglichen Einschränkungen. Eine gewisse Ungewissheit war immer vorhanden, jedoch glaubte ich immer daran, dass es in einem gesicherten Rahmen ablaufen kann. Da wir 2021 auch schon unter Pandemie-Bedingungen das Symposium „Zwischenzeit“ durchgeführt hatten, haben wir viele Bereiche hierdurch schon überdacht.

Welchen Bereich der Organisation des Holzbildhauer-Symposiums haben Sie abgedeckt?

Alles, was wir organisieren, haben wir als Organisationskomitee beschlossen. Da ich aber Berufserfahrung in der Veranstaltungsbranche mitbringe, durfte ich mein profundes Wissen speziell beim Festwochenende und der Planung von Programmpunkten mit einbringen.

Auf was freuen Sie sich am meisten? Dass das Künstlertreffen zu einer Jubiläums-Veranstaltung wird?

Ich freue mich nach der langen Zeit der Abstinenz für Kunstschaffende und natürlich auch für das Publikum besonders darauf, mit dem Bildhauer-Symposium ein Zusammenkommen verschiedener Genres zu ermöglichen – wir haben nicht nur Holzkunst, sondern auch Kunsthandwerk und Musik.

Sind Sie persönlich auch künstlerisch vorgeprägt?

Ich mache Musik aus Leidenschaft und spiele seit vielen Jahren Trompete, Saxophon und Gitarre. Ebenfalls bin ich seit vielen Jahren als DJ aktiv und habe hier meine künstlerische Ader, die ich beim Musizieren auslebe.

Auf was müssen die Besucher achten? Gibt es irgendwelche Vorschriften, die es einzuhalten gilt?

Für das Festwochenende wird es einen Einlass für den Domplatz in Höhe von 2 Euro geben. Der Domplatz wird aus Sicherheitsgründen wieder abgesperrt sein, sodass ein kontrollierter Ein- und Ausgang entsteht.

Fragen: Heidi Rombach

Zur Person: Manuel Kienzler arbeitet seit Mai 2021 bei der Stadtverwaltung St. Blasien. Dort ist der 33-Jährige zuständig für das Stadtmarketing und die Förderung der heimischen Wirtschaft sowie für das Veranstaltungsmanagement.