„Weidmanns Unheil“ heißt es in dem Schwarzwaldkrimi von Claudia Bardelang, in dem Kommissar Johann Briamonte erstmals in Menzenschwand ermittelt und in dem auch das Winterhaltermuseum eine Rolle spielt. Kurz nach dem Erscheinen des Buchs war die Autorin auf Initiative des Vereins Winterhalter in Menzenschwand zu einer Premierenlesung in der alten Dorfkirche zu Gast.
Zu Beginn machte Claudia Bardelang die Zuhörer mit dem mürrischen Kommissar italienischer Abstammung bekannt und ließ sie an dessen Heimkehr in den Ort, in dem er aufwuchs, und der Begegnung mit seiner Mutter teilhaben. Kurz nach seiner Rückkehr ereignet sich im Geißental ein Mord. Nachts ist ein Gastwirt auf der Jagd, nimmt Wild ins Visier und drückt ab. Statt des Wildes findet er die Leiche eines jungen Italieners, der bei ihm als Kellner arbeitet. Hat er, wie befürchtet, den tödlichen Schuss abgegeben?
Für diese Szene stand Johann Meier, ehemaliger Polizist und Jäger, Claudia Berdelang beratend zur Seite. Stundenlang habe man auf einer Wiese gestanden und die Einzelheiten erörtert. Eine skurrile Situation, habe ihr Lebensgefährte gesagt, immer wieder seien Wanderer vorbeigekommen, die sich über das Thema gewundert hätten, so Claudia Bardelang. Im weiteren Verlauf verschwindet auch noch eine Ukrainerin, die im selben Hotel wie der Ermordete gearbeitet hatte. Da kam der Vorsitzende der Menzenschwander Bergwacht, Peter Böhler, ins Spiel, der die Autorin über die Einzelheiten einer Personensuche informierte. Eine Rolle spielt auch ein junges italienisches Ehepaar, sie Kunsthistorikern, die im Winterhaltermuseum recherchiert, er Polizist.
Es stellen sich viele Frage,: Wollte der Getötete ein Bild aus dem Museum stehlen? Was hat die verschwundene Frau mit dem Fall zu tun? Die Antworten gab die Autorin nicht, denn sie wolle nicht das Lesevergnügen verderben, erklärte sie. Eines versprach sie: „Es bleibt spannend bis zu letzten Seite.“ Im Anschluss beantwortete Bardelang Fragen, erfüllte einen Wunsch der Zuhörer und las noch eine Szene, in der die Vorsitzende des Winterhaltervereins, Elisabeth Kaiser, der Autorin zu Seite gestanden hatte. Alle anderen Personen und Orte, mit Ausnahme des Museums, seien aber fiktiv, betonte sie. Eines stelle Elisabeth Kaiser schmunzelnd klar: „Im Museum wird nicht Kaffee getrunken und Kuchen gegessen.“ „Fiktion, alles Fiktion“, sagte Claudia Bardelang lachend.
Die vorgetragenen Passagen machten deutlich, wie gründlich die Autorin recherchiert hat und Orte, Situationen, Personen und Stimmungen bis ins Detail eindrücklich, ausdrucksstark und immer wieder mit einem Augenzwinkern beschreibt. Die Lesung machte Lust, das Buch zu lesen. Man darf sich auf den zweiten Krimi aus Menzenschwand freuen, der voraussichtlich im Frühjahr erscheint.