Gerüchte über eine Insolvenz machten schon seit einigen Tagen die Runde, am Dienstag stellte das Unternehmen Stark Energies GmbH nun einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Wie es mit dem Glasfasernetzbau in der Region weitergeht, ist noch unklar.

Es sei ein Rückschlag für den Breitbandausbau in der Region, schreiben die Gemeinden St. Blasien, Bernau, Dachsberg, Höchenschwand, Ibach, Schluchsee, Todtmoos und Görwihl, die zusammen die Interkommunale Zusammenarbeit Dachsberg (IKZ-8) bilden, in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Das Unternehmen Firma Stark Energies hatte von diesen Gemeinden den Auftrag für den Bau der örtlichen Glasfasernetze erhalten.

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„Oberstes Ziel der acht Gemeinden ist es nun, die Zeitpläne ein- und Schaden von den Kommunen abzuhalten. Mit rechtlichem Beistand bereiten sich die Gemeinden derzeit auf verschiedene Szenarien vor“, heißt es in der Mitteilung. Und Stephan Bücheler, Bürgermeister von Dachsberg und Sprecher der IKZ-8, erklärt: „Die Bürgermeister der Gemeinden, Planer und Projektverantwortliche suchen Wege, um die Bauarbeiten möglichst schnell wiederaufzunehmen.“

Die Anmeldung der Insolvenz schaffe Rechtsklarheit, die Gemeinden könnten nun handeln. Nächster Schritt seien Verhandlungen mit dem zuständigen Insolvenzverwalter – zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Stuttgarter Anwalt Martin Mucha bestellt. Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch, schnellstmöglich Gespräche mit den Subunternehmen zu führen, um sie vor Ort zu halten.

Bekannt sei, dass ein Subunternehmer die Arbeiten bereits eingestellt habe. Die Kommunen müssten sich einen Überblick verschaffen, „wer wie von der Insolvenz betroffen ist und welche Auswirkungen dies auf die Breitbandarbeiten bei uns in der Region hat“, wird Bücheler zitiert.

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An der Kooperation der Gemeinden in der IKZ-8 ändere sich nichts. Zudem ist der Breitbandausbau in vielen Bereichen bereits weit fortgeschritten. In Menzenschwand seien die Tiefbauarbeiten zu 90 Prozent abgeschlossen, teilte die Stadtverwaltung St. Blasien mit, in St. Blasien selbst sei der Tiefbau in den Bereichen unterhalb des Busbahnhofs beendet, die Leerrohre liegen im unteren Stadtteil bis auf die Hauptstraße. Im Bergbereich stehen diese Arbeiten noch aus. Im Albtal sind die Leerrohre lediglich bis Oberkutterau (Teil der Gemeinde Dachsberg) verlegt.

Immer wieder Kritik an der Arbeit des Unternehmens

Material, das schon seit Monaten auf einem Parkplatz an der Bötzbergstraße liegt, durch den Tiefbau an Straßen hinterlassene Schäden – immer wieder gab es in Gemeinderäten Kritik an der Arbeit des Unternehmens. Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, seien in letzter Zeit schon erkennbar gewesen, sagte Andreas Fritz, der Gemeinderat in St. Blasien ist und gleichzeitig geschäftlich mit Stark Energies zu tun hat.

Mit seinem Betrieb sorgte er beispielsweise für die Stromversorgung der an der Umgehungsstraße in St. Blasien eingerichteten Stark-Energies-Zentrale. Von Anfang an habe das Ludwigsburger Unternehmen Rechnungen nur schleppend bezahlt. Die Drohung, die Stromversorgung zu kappen, wirkte.

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