Öflingen Die Hauptversammlung der eingetragenen Genossenschaft des Dorfladens Öflingen ist eine förmliche Angelegenheit. Es gelten andere Vorgaben als bei Vereinen, weil der Geschäftsbetrieb des Dorfladens auf Grundlage von Geschäftsanteilen beruht. 1582 Anteile sind von 397 Mitgliedern als Genossen gezeichnet. Nach zehn Jahren ist der Dorfladen im stetig wachsenden Marktumfeld angekommen. Die Euphorie für das Projekt ist ungebrochen – „das kommt in Öflingen und Wehr einfach gut an“, attestierte Bürgermeisterstellvertreterin Sabine Kramer-Rempe nach den Rechenschaftsberichten des Aufsichtsrats wie auch des Vorstands den Mitgliedern.

Beim genossenschaftlichen Unternehmen Dorfladen Öflingen e.G. wird die Teamleistung besonders gewürdigt. Weiterhin sind 55 Ehrenamtliche in Verantwortung, neben den Minijobbern und den zehn Teilzeitkräften. Zwei Studentinnen engagierten sich im vergangenen Geschäftsjahr auf Stundenbasis. Die durchschnittliche monatliche Umsatzentwicklung ist 2024 auf rund 63.000 Euro gestiegen, was fünf Jahre zuvor noch bei 45.500 Euro lag. Der Jahresumsatz 2024 war im Dorfladen bei fast 759.000 Euro. Das neue Vorstandsmitglied André Langbein erklärte das Umsatzplus damit, „dass die Geschäftsleitung einiges richtig gemacht hat“. Langbein ist erst seit Januar 2025 im Vorstand und hat die Aufgaben von Birgit Kiefer übernommen – somit galt sein Lob explizit seiner Vorgängerin. Da wurden für das Berichtsjahr 2024 Steigerungen in den Umsatzbereichen Cafeteria und Metzgerei erwirtschaftet. Im Ladenumsatz selbst ist weiterhin ein konstantes Niveau gehalten worden. Alles in allem kam ein Jahresüberschuss von 13.593 Euro zusammen, was 2023 noch bei 2500 Euro lag. Erstmals ist der Gewinn fünfstellig. Wachstum und Potenziale sind vom Vorstandsteam um Daniela Klausmann, Tanja Strittmatter und Birgit Kiefer erkannt und weiterentwickelt worden. Kiefer hatte die Spiel- und Schreibwaren im Dorfladen eingeführt und galt als Allrounderin.

Dieses Lob wurde ausdrücklich vom neuen Aufsichtsratsvorsitzenden Stefan Engel ausgesprochen. Engel ist seit vergangenem September in die Funktion von Siggi Griener, ein Mann der ersten Stunde, eingestiegen, „wobei ich schon drei Jahre lang der Lehrling von Siggi war“, gab Engel anerkennend, aber auch stets kollegial, preis. Der Aufsichtsrat hatte den Erfolgskurs des Dorfladens mit Argusaugen begleitet. In der Cafeteria, beim Catering oder beim angebotenen Mittagessen wird das gesellschaftliche Miteinander großgeschrieben – eben, weil sich das Team im Dorfladen nicht nur professionalisiert hat, sondern auch, weil die Marktnischen als Teil des Leistungsvermögens betrachtet werden. „Hocke, schwätze, kaufe“ bleibt ein eng verwobenes Motto im Dorfladen.

Dass eine geordnete Vermögenslage und eine exzellente Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung vorliegen, hat die vorgeschriebene externe Prüfung ergeben. Engel und Andrea Frommherz empfahlen in der Versammlung am Donnerstagabend im katholischen Pfarrsaal den Genossen eine steueroptimierte Teilung bei der Verwendung des Jahresüberschusses; ein Teil fließt in die gesetzlich vorgeschriebene Zuführung in die Rücklagen. Der überwiegende Teil wird als bilanzieller Vortrag für Investitionsentscheidungen im laufenden Geschäftsjahr reserviert. Alle anwesenden Anteilseigner stimmten diesem Aufsichtsratsvorschlag zu. Gemeinderat Helmut Steinebrunner sagte: „Das macht einfach Mut und der Dorfladen ist angekommen.“ Er dankte explizit den Ehrenamtlichen sowie der Familie Thomann, der die Liegenschaft im Dorfzentrum gehört.