Wahrscheinlich hat es jeder Musikliebhaber zumindest schon einmal heimlich versucht, doch meistens scheitert man kläglich, wenn man Musikinstrumente mit der Stimme imitieren möchte. Eine Formation, die genau das bis zur Perfektion beherrscht, ist die amerikanische A-capella-Band „Naturally 7“, die seit nunmehr 25 Jahren die Bühnen der Welt betreten.
Jüngst war die siebenköpfige Gruppe in Radolfzell zu Gast und präsentierte bereits zum zweiten Mal im Milchwerk ihr Können. Was die sieben Männer, die einst in New York zusammenkamen, mit ihren Stimmen vollführen, ist tatsächlich bemerkenswert. Vom Schlagzeug, über Gitarren, Blasinstrumente oder die Mundharmonika beherrschen sie eine große Vielzahl von Instrumenten, ganz ohne dass gezupft oder hineingeblasen wird.
Sieben Stimmen erfüllen den ganzen Saal
So ganz nebenbei sind die sieben Afroamerikaner auch hervorragende Sänger, die auch einen Saal wie das Milchwerk ohne elektrische Unterstützung mit ihren Stimmen ausfüllen können. Davon überzeugten sich jetzt rund 350 Zuschauer im Großen Saal des Milchwerks.
Dabei traten sie eine kleine Zeitreise durch die Musik der vergangenen Jahrzehnte an. Sie reichte von den frühen 1950er-Jahren bis in die Gegenwart und überspannte dabei praktische sämtliche Genres. Von R‘n‘B über Pop, Rock bis Hip-Hop war alles vertreten. Thematisch orientierte sich der erste Teil des Konzertes an Filmmusik. Dabei interpretierten „Naturally 7“ unter anderem die Titelmusik von James Bond, „Grease“ oder Lieder der Beatles aus dem Film „Help“.
Bei allen Stücken glänzten die sieben Sänger mit ihren stimmlichen Fähigkeiten. Von den hohen Tönen der Bee Gees bis hin zu den tiefsten Basstönen des Hip-Hop reichte die Bandbreite der Stimmen. Wie man es von amerikanischen Künstlern gewohnt ist, präsentierten die sieben Sänger ihr rund zweistündiges Set mit besten Entertainer-Qualitäten, sodass wenig Wünsche beim Publikum übrig blieben.
Dennoch ließen sich viele der Besucher bis weit in den zweiten Teil des Auftritts Zeit, bis sich die ersten von ihren Sitzplätzen erhoben, um ihrer eigenen Stimmung mehr Ausdruck zu verleihen. Spätestens beim Bob Marley-Klassiker „Get up, stand up“ kamen sie der Aufforderung umgehend nach.