Welchen Kandidaten schickt der CDU-Kreisverband Sigmaringen für die Landtagswahl im Frühjahr 2026 ins Rennen? Ilona Boos aus Meßkirch oder Sarjoscha Marquardt aus Sigmaringen. Die Entscheidung fällt bei der Nominierungsversammlung am Freitag, 28. März, um 19 Uhr in der Waldhornhalle in Krauchenwies.

Klaus Burger hört auf

Boos oder Marquardt? Einer von beiden tritt die Nachfolge des CDU-Landtagsabgeordneten Klaus Burger an, der schon vor längerer Zeit mitgeteilt hatte, nicht mehr bei der Landtagswahl 2026 anzutreten. Am Freitag, 28. März, wählen die Mitglieder des CDU-Kreisverbands, welchen politischen Vertreter sie für die Landtagswahl ins Rennen schicken.

Kandidatin eins ist Ilona Boos aus Meßkirch. Die 51-Jährige ist seit vielen Jahren politisch aktiv und hauptberuflich als ...
Kandidatin eins ist Ilona Boos aus Meßkirch. Die 51-Jährige ist seit vielen Jahren politisch aktiv und hauptberuflich als Wirtschaftsförderin der Stadt Bad Saulgau beschäftigt. | Bild: Mirjam Schultheiß

Die erste Bewerberin war Ilona Boos, deren Kandidatur den CDU-Mitgliedern schon vor den Weihnachtsferien 2024 mitgeteilt worden war. Die Resonanz – nicht nur aus den Reihen der Partei – sei bisher durchweg positiv gewesen, so Boos. Die 51-Jährige war Schriftführerin und Beisitzerin im CDU-Stadtverband Meßkirch, ehe sie 2022 zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurde.

Seit Juni 2014 im Kreistag

Seit Juni 2024 ist sie auch für die CDU im Sigmaringer Kreistag, nachdem sie es bei ihrer ersten Kandidatur aus dem Stand in das Gremium schaffte. „Dass mir 2024 bei meiner Kandidatur für den Kreistag viele Wählerinnen und Wähler ihr Vertrauen ausgesprochen haben, motiviert mich natürlich auch.“

Hauptberuflich ist Boos bei der Stadt Bad Saulgau als Wirtschaftsförderin beschäftigt, wo sie viele Kontakte zu Unternehmen, mittelständischen Betrieben und Handwerkern pflegt. Die Sorgen und Nöte, wie ausufernde Bürokratie, Fachkräftemangel oder langwierige Planungsverfahren, seien ihr demnach bekannt. Aufgabe der Politik müsse es sein, gute Rahmenbedingungen zu schaffen und Verlässlichkeit an den Tag zu legen.

Sie kennt die kommunale Ebene

Doch nicht nur die Wirtschaft, auch die Kommunen liegen ihr am Herzen. „Ich kenne die kommunale Ebene und weiß, vor welchen Herausforderungen Kommunen stehen.“ Sie bräuchten eine solide Finanzausstattung, um die zahlreichen Aufgaben, die von Bund und Land hinuntergereicht werden, zu erfüllen.

Sie beschreibt sich selbst als Teamplayer und Kümmerin, als bodenständig und nah dran an den Menschen. „Ich kommuniziere auf Augenhöhe.“ Für die Meßkircherin sei der Landkreis Sigmaringen ihre Heimat. „Hier bin ich aufgewachsen, hier lebe ich, hier bin ich gut vernetzt und bekannt.“ Sollte sie den Sprung in das Parlament schaffen, wird sie die Interessen der Bürger des Landkreises Sigmaringen in Stuttgart vertreten. „Es ist mein Anspruch, die Zukunft unserer Heimat aktiv mitzugestalten und dabei das Beste für die Menschen zu erreichen“, sagt sie.

Der zweite Bewerber für den Wahlkreis Sigmaringen ist der gebürtige Sigmaringer Sarjoscha Marquardt.
Der zweite Bewerber für den Wahlkreis Sigmaringen ist der gebürtige Sigmaringer Sarjoscha Marquardt. | Bild: Privat

Als zweiter Kandidat für den Wahlkreis Sigmaringer warf Sarjoscha Marquardt seinen Hut in den Ring. Der gebürtige Sigmaringer ist 33 Jahre alt, verheiratet, Vater von zwei Kindern und lebt mit seiner Familie in Unterschmeien.

Pragmatisch und lösungsorientiert

Seine Motivation für die Kandidatur begründete er in einem Schreiben an den CDU-Kreisverband Sigmaringen sowie an die Stadt- und Ortsverbände: „Mein Ziel ist es, die Interessen unserer Heimat entschlossen und leidenschaftlich in Stuttgart zu vertreten. Mein Weg als Ortsvorsteher von Unterschmeien, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Sigmaringen und beruflich bei der Landesbank Baden-Württemberg hat mich gelehrt: Politik muss nah an den Menschen sein, pragmatisch und lösungsorientiert. Politik bedeutet für mich vor allem eines: zuhören, verstehen und sich kümmern.“

Studium der Rechtswissenschaften

Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften mit Abschluss als Diplomjurist an der Universität Tübingen schloss er an der DHBW Ravensburg seinen Bachelor im Studiengang BWL-Bank mit dem Schwerpunkt Unternehmensfinanzierung ab. Er berät Unternehmerfamilien und Stiftungen bei Themen wie Unternehmensfinanzierungen, Nachfolgeregelungen und Vermögensplanung.

Dabei habe er eines gelernt: „Es geht darum, zuzuhören, die Anliegen der Menschen zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Diese Fähigkeit, die mich in meinem Beruf begleitet, möchte ich auch in die politische Arbeit einbringen“, so Marquardt.

Ortsvorsteher von Unterschmeien

Sein politisches Engagement habe er aus der Überzeugung begonnen, „dass Veränderung nicht durch Zusehen, sondern durch Mitmachen entsteht“. Als Ortsvorsteher von Unterschmeien habe er erfahren, wie viel man mit einer klaren Vision und engagierten Menschen bewegen könne. Auch als Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Sigmaringen und beratendes Mitglied des Stadtrats Sigmaringen durfte er erleben, wie wichtig es sei, die Anliegen der Bürger ernst zu nehmen und politische Entscheidungen greifbar zu machen.

Marquardt kandidiert auch, „weil ich überzeugt bin, dass unser Wahlkreis eine starke, entschlossene Stimme in Stuttgart braucht – eine Stimme, die nah an den Menschen bleibt, mutig handelt und zukunftsgerichtete Entscheidungen trifft.“ Der Landkreis Sigmaringen habe enormes Potenzial, „das wir gemeinsam heben können“.