Mit diesem Zuspruch hatten die Organisatoren des Seniorenforums beim „Aktionstag Generation plus“ in der Stadthalle nicht gerechnet. Hunderte vornehmlich ältere Besucher informierten sich an den Ständen von 24 Einrichtungen, Behörden, Vereinen und Firmen über spezielle Angebote für Ältere. Alle Standbetreiber freuten sich über den enormen Informationsbedarf und die Besucher freuten sich über das Angebot und die Gelegenheit zum Gespräch und Miteinander. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Im Foyer der gut besuchten Stadthalle sorgten Mitglieder des Modelleisenbahn-Clubs für ein leckeres Mittagessen und die katholische Frauengemeinschaft bot selbstgebackenen Kuchen und Kaffee an, wobei der Erlös der Tafel zugute kommt.

Ein Pluspunkt war das Unterhaltungsprogramm auf der Bühne, bei dem unter anderem die Seniorentanzgruppe Wald und die Mittwochsturnerinnen des Turnvereins Pfullendorf zu sehen waren.

Der TVP stellte auch die Modells der kurzen Modenschau von Marco Moden. Sänger Hermann Stengele und Pianist Tobias Rädle sorgten mit Hits von Udo Jürgens für gute Laune.
Kriminalpolizei warnt vor Betrugsmaschen
Gut zu tun hatten Melissa und Berenice Seiß vom jüngst eröffneten Recovery Center, das neben einer Kältekammer auch Höhentraining zur Förderung der Lungenaktivität anbietet, ebenso Physiotherapie oder Yoga. Das Angebot sei auch bestens für Ältere geeignet, versicherte das Duo.

Da Senioren häufig Opfer von Betrugsfällen werden, hatte auch die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle des Landkreises einen Infostand. Zu den Maschen gehören kriminelle Telefonanrufe oder falsche WhatsApp Nachrichten, erklärte Gottfried Ruckh. Auch der Straßenverkehr bringt für ältere Autofahrer besondere Herausforderungen und deshalb werden speziell für Senioren Fahrsicherheitstrainings angeboten.
Anregungen für den Übergang vom Arbeitsleben in die Rente bot der Vortrag „Segel neu setzen“ von Sozialpädagogin Ulla Reyle, die für ihren zweiten Impulsvortrag den Titel „Bleib gesund, leben lang, stirb schnell“ gewählt hatte.
Im SÜDKURIER-Gespräch zeigte sich Besucherin Maria Pfluger aus Pfullendorf von der Veranstaltung beeindruckt: „Das Angebot ist wirklich hervorragend und die Resonanz ist groß. Mir hat die Veranstaltung sehr gut gefallen und ich nehme viele positive Eindrücke mit nach Hause. Auch das Mittagessen war sehr lecker.“
Neue Kontakte werden geknüpft
Zu Beginn hatte die städtische Seniorenbeauftragte Ruth Schuttkowski, die mit ihrem Team die 6,5-stündige Veranstaltung organisiert hatte, das Forum als ideale Plattform bezeichnet, um neue Kontakte zu knüpfen.

Diese Gelegenheit nutzte auch Ulla Berry, Vorsitzende der Hospizgruppe: „Man lernt Menschen persönlich kennen, die man bislang nur vom Telefon kannte.“ Marion Benkler von der Spitalpflege Pfullendorf war schon beim ersten Aktionstag im Jahr 2020 dabei, wo erstmals ein Modell des neuen Pflegeheims vorgestellt wurde. „Die Resonanz ist wirklich sehr groß“, blickte sie in die Menge und konstatierte, dass die Menschen großen Redebedarf hätten.
Zu den begehrten Gesprächspartnerinnen zählte Kathrin Lohr vom Pflegestützpunkt des Landkreises, wo man sich unverbindlich rund um das Thema Pflege informieren kann. So gibt es seit Dezember 2024 die Möglichkeit, dass jemand, der einen Pflegegrad hat, für die ehrenamtliche Betreuung durch Freunde oder Bekannte bei der Pflegekasse dafür Geld beantragen kann. Kritisch blickt Nicole Welschinger von der Grünen Burg auf die Entwicklung bei der Pflege.
Die Einzelzimmervorgabe der Landesheimbauordnung verteuere die Kosten für Bewohner von Pflegeheimen, und letztlich werde das System kollabieren.