Die Fragen
Unseren Gesprächspartnern haben wir jeweils die gleichen drei Fragen gestellt:
1.) Was war 2020 – trotz Pandemie – besonders schön?
2.) Auf was freuen Sie sich 2021 persönlich am meisten?
3.) Welche Schlagzeile würden Sie sich 2021 wünschen und warum?
Manfred Fünfgeld, Revierförster, Donaueschingen-Allmendshofen
1.) Trotz Corona, Sturm, Käfer und sonstiger Katastrophen konnten meine Frau und ich ein fast normales Leben führen. Es blieben im Familienumfeld bisher alle von der Seuche verschont. Wenn man Leute in anderen, krisengeschüttelten Berufen sieht oder mal andere Länder anschaut, hat man ganz schnell keinen Grund mehr zum Jammern.
2.) Es gibt sehr viele Dinge, auf die ich mich freue: Ich hoffe, die gibt es weiterhin auch 2021. Was mir aber immer wieder spontan einfällt, ist ein Urlaub in Frankreich, weit vom Schuss, mitten im Wald und das Meer nicht weit weg. Und dann Wanderungen mit meiner Frau und unseren zwei Hunden.
3.) Ganz klar: „Corona besiegt, keine Einschränkungen mehr nötig“. Ich gebe zu, ein bisschen unrealistisch. Aber das wäre eine super Schlagzeile in jeder Zeitung. Ich bin aber auch mit kleinen Erfolgsmeldungen zufrieden. Zum Beispiel: „Ein Jahr fast ohne Borkenkäfer geht zu Ende“
Alexander Buttler, Fachpfleger für Intensiv und Anästhesie, Hüfingen
1.) Die Geburt meines zweiten Sohnes Milo. Zudem brachte die Pandemie im Frühling eine unglaubliche Ruhe und Entspannung. Der Blick in den blauen Himmel, an dem keine Flugzeuge zu sehen waren, und die Ruhe auf den Straßen. Da ich beruflich für den Vertrieb von Beatmungsgeräten zuständig bin, gab es auch für mich natürlich Anfang des Jahres viel zu tun. Aber immer auch mit dem Gefühl Patienten helfen zu können.
2.) Auch wenn die Zeit mit einem Säugling und Zweijährigen unglaublich anstrengend ist, freue ich mich schon auf die schönen Momente mit meinen Jungs, die es 2021 bestimmt reichlich geben wird. Natürlich freue ich mich auch auf meine Covid-Impfung, die ich 2021 hoffentlich bekommen kann. Nur so lässt sich die Pandemie bekämpfen.
3.) Die Schlagzeile im Mai: Einweihung des Helfer-vor-Ort-Fahrzeugs für den DRK-Ortsverein Hüfingen. Aktuell sammeln wir im Ortsverein Spenden für ein Einsatzfahrzeug. Da wir als gemeinnütziger Verein auf Spenden angewiesen sind, brauchen wir Unterstützung durch die Firmen vor Ort und die Bevölkerung.
Ruth Schütz-Zacher aus Donaueschingen, Schulleiterin in Hüfingen
1.) Besonders schön 2020 waren die zwischenmenschlichen Begegnungen und die vielen schönen Momente, die man dadurch erleben konnte, auch wenn der Rahmen ein anderer war. Der Beginn an der Lucian-Reich-Schule in diesem außergewöhnlichen Jahr war auch etwas sehr besonderes.
2.) Ich freue mich auf eine Zeit ohne Corona oder zumindest mit weniger Einschränkungen im Sommer, dass Schule wieder so sein kann, wie unsere Schüler*innen sie brauchen. Und ich freue mich auf mehr Zeit mit den Menschen, die mir nahe stehen.
3.) „Zeit einmal Danke zu sagen“. Wenn wir das Coronavirus hoffentlich hinter uns lassen können, braucht es wirklich einen guten Rahmen um Danke zu sagen, weil an so vielen Stellen sehr viel geleistet wurde und das verdient wirkliche Anerkennung.
Padre Jorgiano, Vikar in der Seelsorgeeinheit Auf der Baar, gebürtig aus Brasilien
1.) Besonders schön war der lange Sommer mit ein bisschen mehr Freiheit, viel Sonne und Naturerlebnissen in unserer Region. Und selbstverständlich die Begegnung mit vielen Menschen nach dem ersten Lockdown.
2.) Ich freue mich insbesondere auf den 70. Geburtstag meiner Mutter; darauf, dass sie gesund ist und wir als Familie gemeinsam ihren Geburtstag feiern wollen. Auf den Heimaturlaub mit vielen Begegnungen freue ich mich, wenn Corona dies erlaubt.
3.) Vor allem wünsche ich mir, dass es mit dem Impfstoff klappt. Dass die Pandemie besiegt werden kann, damit die Welt wieder ein bisschen mehr Normalität und Freiheit in jeder Hinsicht haben kann.

Nadine Vögel, Leiterin Kreistierheim Donaueschingen
1.) 2020 waren für uns im Kreistierheim die besten Erlebnisse die Vermittlung von Dexter und Lucky. Zwei Hunden, bei denen keiner gedacht hätte, dass sie noch eine Chance auf ein neues Zuhause hätten. Dexter, der Schäferhundmischling, lebte sechs Jahre bei uns. Da er eine Einstufung als gefährlicher Hund hatte, war seine Vermittlung fast aussichtslos. Er lebt nun mit seiner Familie, einem Zweithund und Katzen glücklich auf einem Pferdehof. Ganze sieben Jahre musste er warten, doch nun hat auch Lucky, mit seinen fast 15 Jahren, noch einen Gnadenbrotplatz gefunden.
2.) Obwohl wir es sehr genossen haben, mehr Zeit für die Tiere zu haben, freuen wir uns wieder auf die Menschen, die uns unterstützen: Kunden und Interessenten. Besonders auf unsere Feste: Tag der offenen Tür im September und Weihnachten für Tiere.
3.) „Katzenschutzverordnung für den Landkreis Schwarzwald-Baar-Kreis beschlossen“. Nach den Erfahrungen, die die Menschen 2020 mit Covid-19 machen mussten, ist die Sensibilität gegenüber Verbreitung von Krankheitserregern gestiegen, auch in Tierpopulationen.
Joachim Willmann, stellvertretendes Vorstandsmitglied bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar und Vorstandsmitglied bei der DJK Donaueschingen
1.) Besonders wertvoll war die Phase der gemeinsamen geselligen Stunden und Runden mit Familie und Freunden. Sei es beim Sportplatzhock oder beim Mensch-ärgere-Dich-nicht mit der Familie. Und natürlich sind auch alle im familiären Umfeld gesund geblieben.
2.) Auf den Frühling, der sich mit länger werdenden Tagen ja schon auf den Weg gemacht hat. Die vielen kleinen schönen Dinge des Lebens, denn die gibt es jeden Tag. Und hoffentlich bald wieder die Berge und das Meer!
3.) „Es war einmal Corona...“
Martin Hornung, staatlich geprüfter Elektrotechniker und Vorsitzender der Stadtkapelle Bräunlingen
1.) Das Miteinander und der Zusammenhalt in der Familie war auch durch „Homeschooling“ oder gemeinsame Wanderungen viel intensiver
als in einem „normalen“ Jahr. Unsere Kinder (zehn, zwölf und 14 Jahre) haben gemeint: „So oft sind wir noch nie zum Essen gemeinsam am Tisch gesessen oder haben etwas zusammen unternommen.“
2.) In der Stadtkapelle mit vielen Freunden gemeinsam wieder musizieren zu können, andere Leuten zu treffen und für sie Musik zu machen. Außerdem freue ich mich darauf, wieder geschäftliche Reisen machen zu können und Kollegen im Ausland zu treffen.
3.) Jetzt erst recht: Stadtkapelle Bräunlingen startet nach Corona mit neuem Dirigenten durch und baut die Auferstehungskirche zu einem Musikzentrum um.
Alexandra Thomas, ehemalige Studioleiterin, Bräunlingen-Mistelbrunn
1.) Mein „Baby“ das Studio, hat einen „Papa“ bekommen. Und der hat es, nach einem halben Jahr kann ich das wirklich sagen, super geschafft. Da zieht jetzt ein frischer Wind ein. Ahmad Alsaghrji kam als Flüchtling, wurde zum absolut besten Mitarbeiter und ist jetzt dank eines Investors Inhaber von Clever Fit.
2.) Wenn wir das „Ding“ nach Lockdown und Umbau wieder aufmachen dürfen: Da freue ich mich auf die staunenden Gesichter der Kunden. Nach diesem ersten Tag sitzen wir dann mit dem ganzen Team draußen und stoßen völlig erschöpft auf das Ergebnis an. Zudem freue ich mich im Frühling auf Garten und Hühner.
3.) Eugen Drewermann wird neuer Bundeskanzler! Er ist immer fair, unglaublich gebildet, lebt seine Ideale und will niemandem etwas Böses. Für ihn würde ich mir eine größere Rolle in der Gesellschaft wünschen.