Königsfeld – Die Premiere des Burgspektakels auf der Ruine Waldau ist im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Nach einem gelungenen Auftakt der Jubiläumsreihe und dem amüsanten Spiel eines gut aufgelegten Ensembles, musste die erste Aufführung der Krimikomödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ bei strömendem Regen abgebrochen werden.
Bereits im Vorfeld bestimmte das Wetter die Dramaturgie. „Um 17.35 Uhr haben wir entschieden, dass wir spielen“, sagt Andrea Hermann von der Tourist-Info Königsfeld. „Wir sind Optimisten“. Die Zuschauer sind auf alles eingerichtet und treffen wetterfest gekleidet ein. Nach der musikalischen Begrüßung mit Chansons vor der Waldau-Schänke erklimmen die Besucher die malerische Ruine, die rund 200 Plätze sind ausverkauft. Wer die Verfilmung des Theaterstücks von Joseph Kesselring aus den 40er Jahren kennt, wird von den Schauspielern unter der Regie von Verena Müller-Möck nicht enttäuscht. Das Geschehen auf der Bühne ist ähnlich rasant wie bei dem Filmklassiker.
Die wohlsituierten Schwestern Abby und Martha Brewster werden von Gitta Benker und Manuela Schulte ebenso liebenswert-schrullig und naiv-gefährlich dargestellt wie in der Verfilmung. Levin Rüppel ist als Mortimer ähnlich verzweifelt wie Cary Grant in seiner Paraderolle als Neffe der Brewster-Schwestern. Peter Horn verkörpert überzeugend den verwirrten Neffen Teddy, der als Präsident Roosevelt eine neue Schleuse für den Panama-Kanal gräbt. Bernhard Limberger erinnert mit seiner Frankenstein-Maske an Boris Karlov und Christian Lewedei überzeugt in der Rolle des Dr. Einstein. „Wir haben uns an der Theatervorlage orientiert und viele Stunden gearbeitet“, erklärt Verena Müller-Möck den Erfolg des Ensembles.
Die Zuschauer verfolgen das Geschehen amüsiert und lassen sich vom leichten Regen während der ersten Hälfte nicht vertreiben. Bei der Rückkehr nach der Pause setzt jedoch ein so heftiger Schauer ein, dass nach kurzer Wartezeit auf Wetterbesserung und aufgrund eines Wasserschadens an der Technik die Fortsetzung nicht mehr möglich ist. Mit sichtbarem Bedauern muss die Regisseurin den Abbruch erklären.
Die Fortsetzung folgt am Dienstag, 16. Juli, um 20 Uhr. Die Zuschauer erwarten weitere 80 amüsante Minuten – und voraussichtlich besseres Wetter.