Die Eisenbacher Franz Morat Group verbucht trotz schwächelnder Konjunktur mit über 95 Millionen Euro Umsatz den Höchstwert der Firmengeschichte. Geschäftsführer Gökhan Balkis berichtet zum Jahresende über eine Kapazitätserweiterung im Werkzeugbau und die positiven Entwicklungen an den internationalen Produktionsstandorten in Polen und Mexiko.

Mit einem Umsatz von über 95 Millionen Euro hat die Franz Morat Group den Vorjahreswert um rund vier Millionen Euro übertroffen. „In Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Situation ist das ein ordentliches, sogar ein gutes Ergebnis“, sagt Gökhan Balkis. „Anhand der Auftragseingänge spüren wir allerdings deutlich, dass neben der Automobilindustrie auch der Maschinenbau auf dem Weg in die Krise ist“, so Balkis weiter.

Gökhan Balkis, Geschäftsführer der Franz Morat Group.
Gökhan Balkis, Geschäftsführer der Franz Morat Group. | Bild: Franz Morat Group/Florian Bilger Fotodesign

Die Umsatzplanung für 2020 sieht mit rund einem Prozent Wachstum auf 97 Millionen Euro deutlich zurückhaltender aus als in den Vorjahren. „Wir werden unsere Aktivitäten in boomenden und konjunkturunabhängigeren Branchen wie der Medizin- und Rehagerätetechnik sowie der Intralogistik und der Elektromobilität weiter intensivieren“, berichtet Balkis. Ein besonderes Highlight des Jahres war vor diesem Hintergrund der Produktionsbeginn bei Morat Swoboda Motion, dem Joint Venture zwischen dem Automobilzulieferer Swoboda und der Franz Morat Group. Seit Juli 2019 werden im neu errichteten Werk in Nowa Ruda, Polen verzahnte Antriebskomponenten für die Elektromobilität produziert.

Die Entwicklung an den internationalen Produktionsstandorten verläuft laut Balkis insgesamt positiv – insbesondere das Spritzgießwerk in Mexiko wird im kommenden Jahr einige Großaufträge in Serie bringen, die einen wichtigen Anteil zur positiven Umsatzentwicklung beitragen.

Auch nahe dem Stammsitz in Eisenbach werden die Kapazitäten für den Geschäftsbereich Kunststoff-Spritzgießtechnik erweitert. Die Franz Morat Group hat eine Beteiligung in Höhe von 20 Prozent am Werkzeugbau-Unternehmen LSM Matzka GmbH erworben. Das inhabergeführte Familienunternehmen mit Sitz in Deißlingen verfügt über 20 Jahre Erfahrung im Formen- und Werkzeugbau. „Durch die Intensivierung der seit 2001 bestehenden Geschäftsbeziehung werden wir die Durchlaufzeiten bei der Fertigung von Neuwerkzeugen verkürzen und gleichzeitig die Effizienz in der Bemusterungsphase steigern sowie die Reaktionszeiten für die Wartung und Reparatur von Bestandswerkzeugen reduzieren“, erklärt Balkis.

In seinem Jahresrückblick im Rahmen der Betriebsversammlung bedankte sich Balkis auch im Namen der beiden Gesellschafter Robert und Daniel Morat ausdrücklich bei der gesamten Mannschaft für die geleistete Arbeit. Aktuell beschäftigt die Franz Morat Group insgesamt 650 Mitarbeiter, davon 570 in Eisenbach. Hinzu kommen mehr als 40 Mitarbeiter am Produktionsstandort von Morat Swoboda in Polen.

Bereits im Vorfeld wurden die langjährigen Mitarbeiter für ihre Treue und ihre Leistungen ausgezeichnet. Die Arbeitsjubilare Norbert Diesperger, Georg Gantert, Monika Kist, Elmar Linsin und Joachim Spitz erhielten von Bürgermeister Kuckes die Ehrenurkunde des Landes Baden-Württemberg und der Gemeinde Eisenbach für 40 Jahre Betriebszugehörigkeit. Die Ehrenurkunde der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein für 25 Jahre wurde Tanja Blank, Tanja Ikic, Marcel Kleiser, Christoph Riedel, Edgar Sigwart, Yilmaz Simsek und Margit Winterhalder verliehen. Außerdem wurden Michael Pfaff, Maria Willmann, Tobias Willmann und Heidrun Zeller für 20 Jahre geehrt.