
Großzügige 3,5 Zimmer Wohnung im Zentrum von Donaueschingen, 115 Quadratmeter, 1150 Euro kalt. So oder so ähnlich klingen aktuelle Wohnungsanzeigen für den Schwarzwald-Baar-Kreis. Umgerechnet macht das zehn Euro für den Quadratmeter. Dabei wohnt der größte Teil der Donaueschinger bedeutend günstiger.
Erstmals tiefer Blick in den Mietmarkt
Wir wissen das, weil der Zensus 2022 uns erstmals tiefe Einblicke in den zuvor verschlossenen Mietmarkt gibt. Jener liegt in Deutschland größtenteils in privater Hand. Nicht einmal die Kommunen selbst wissen so genau, wie hoch die Mieten in ihren Stadtgrenzen sind.
Bei der Vollerhebung waren erstmals alle verpflichtet, die Kosten ihrer Wohnung offenzulegen. Jetzt wissen wir: Die Donaueschinger zahlen im Schnitt 6,45 Euro für ihre Bleibe. In Schonach kostet der Quadratmeter sogar nur 5,14 Euro. Von solchen Preisen träumen die Menschen am Bodensee.
Am teuersten wohnen die Bad Dürrheimer, dicht gefolgt von den Menschen in Villingen-Schwenningen. Beide Städte liegen im Schnitt bei mehr als sieben Euro.
Neue Wohnungen sind bedeutend teurer
Allerdings bildet der Zensus nur den Bestand ab. In die Rechnung fließen auch alte Mietverträge ein, die sehr viel günstiger abgeschlossen wurden und die womöglich seit Jahren oder Jahrzehnten nur moderat erhöht wurden. Wer jetzt in den Schwarzwald-Baar-Kreis ziehen will, muss mit bedeutend mehr Miete rechnen.
Einen Umzug muss man sich leisten können
Ganz so hoch wie die eingangs erwähnte Wohnungsanzeige sind die Mieten in Donaueschingen im Schnitt zwar nicht. Mit knapp neun Euro sind aktuelle Angebote aber rund 2,50 Euro teurer als der Bestand. In Dauchingen und Blumberg sind es sogar mehr als drei Euro.
Das mag nach wenig klingen, hochgerechnet auf eine 100-Quadratmeter-Wohnung summiert sich das aber auf mehrere tausend Euro im Jahr. Eine solche Mehrbelastung muss man sich leisten können. Oder man muss in der alten Wohnung bleiben, so lange es geht.