Aus allen Richtungen strömten viele hundert Besucher am Pfingstmontag auf den Unterkirnacher Mühlenplatz. Zum ersten Mal hatte die Gemeindeverwaltung mit dem Team der Touristinformation selbst das Mühlenfest organisiert und damit gleich einen Volltreffer gelandet.
Auf dem Mühlenplatz war am Pfingstmontag, 9. Juni, vor allem zur Mittagszeit kaum ein freier Platz zu finden. Bei den Verpflegungsangeboten bildeten sich lange Schlangen. Mit diesem Andrang hatte in Unterkirnach keiner gerechnet.
Mühlenfest mit neuem Konzept
John Mohr, Leiter Marketing und Tourismus, sowie die Mitarbeiterinnen Nadine Bähr und Anita Lehmann hatten das Fest mit neuem Programm auf die Beine gestellt, nachdem sich der Akkordeonspielring als früherer Organisator aus personellen Gründen zurückgezogen hatte. Kein anderer Unterkirnacher Verein wollte in die Bresche springen.

Die Gemeinde Unterkirnach wollte das Fest aber aufgrund seines kulturellen Hintergrunds und des Stellenwertes für den Tourismus beibehalten. Die drei Gemeindebediensteten stemmten das Mühlenfest schließlich am Montag ehrenamtlich und in ihrer Freizeit.
„Wir waren uns wirklich unsicher, wie das Mühlenfest jetzt angenommen wird und haben gezweifelt“, bekannte John Mohr. Als am Montag die Besucher herbeiströmten, waren diese Zweifel verflogen. Das neue Konzept erwies sich als Treffer ins Schwarze, wie Bürgermeister Andreas Braun betonte.
Unübersehbar standen an der Stirnseite des Mühlenplatzes drei große Hüpfburgen für die kleinen Festbesucher parat. Das Team der Spielscheune hatte die Aufsicht übernommen. Im Dauerbetrieb war auch das Wasserspiel der Feuerwehr. Mit dem Löschrohr galt es dabei Zielgenauigkeit zu beweisen. Bereits zur Mittagszeit ausverkauft waren die Waffeln des Teams der katholischen Bücherei, nachdem die Waffeleisen zuvor auf Hochtouren gelaufen waren.
Riesennachfrage nach Plastikenten
Höhepunkt des Festes war nachmittags das erste Unterkirnacher Entenrennen. Pünktlich um 14 Uhr kippten John Mohr und Bürgermeister Andreas Braun unter den Augen vieler Zuschauer die 200 gelben Plastikenten aus ihren Zubern von der Bachwegbrücke in die Kirnach.

Jede der Enten war mit einer Nummer versehen. Zum Preis von zwei Euro je Ente konnten sich die Teilnehmer eine Nummer reservieren. Bereits in den ersten beiden Tagen nach Bekanntgabe war mehr als die Hälfte der Enten reserviert. Beim Mühlenfest gab es lediglich noch 20 Nummern, die zurückgegeben worden waren.
Viele Nachfragende mussten die Organisatoren enttäuschen. Es hätten bei der Unterkirnacher Premiere wohl deutlich mehr Enten vergeben werden können. Die Plastiktiere wurden übrigens vom Verein Entenrennen an der Brigach kostenlos ausgeliehen. Der Erlös des Entenrennens geht an die Prokids-Stiftung in Villingen-Schwenningen.

Das sind die Gewinner
Als erste wurden unterhalb der Kirnachmühle schließlich die Enten mit den Nummern 191, 83 und 113 aus dem Bach gefischt. Tobias Blum, der die Ente mit der Nummer 113 reserviert hatte, kann sich über einen Gutschein im Wert von 100 Euro für den Europapark freuen.
An die beiden Nächstplatzierten Julian Weißer und Lena Hezel gehen eine Elferkarte Spielscheune und ein Dörflegutschein. Weitere 20 Gewinner können sich dank mehrerer Sponsoren über weitere Trostpreise freuen.

Anlässlich des Deutschen Mühlentages stand auch die Kirnachmühle selbst im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Henry Greif und als Bauer Karl und Nicole Benzing als Liesele hatten bei ihren vier Führungen ganz viel Interessantes zu der in den 1990er-Jahren an dieser Stelle nach umfangreicher Sanierung wiederaufgebauten Getreidemühle mit dem sechs Meter Durchmesser messenden Mühlrad zu berichten.


Die Verpflegung war beim Mühlenfest 2025 in die Hände verschiedener gewerblicher Anbieter gelegt worden. Die waren mit ihren Foodtrucks oder Ständen zum Mühlenplatz gekommen. Finnische Spezialitäten, Pasta, selbstgebrautes Bier, verschiedene Weine und Schorle – die Auswahl war ebenso wie der Andrang reichlich.