20 Jahre Technology Mountains e.V., eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Angesiedelt mit der Geschäftsstelle bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, Unternehmen aus unserer Region und darüber hinaus zu Gipfelstürmern zu machen. Rund 500 Mitgliedsunternehmen zählt der umtriebige Verein inzwischen und repräsentiert damit mehr als 107.000 Arbeitnehmer in der Region. 2015 wurde er von der EU erstmals mit dem Gold Label für eine nachweisbar erfolgreiche Clusterinitiative ausgezeichnet.
In Baden-Württemberg gibt es zwar viele sogenannte Hidden Champions, also Weltmarktführer, die so nicht sofort jedem bekannt sind. Und vieles davon ist auch auf die großen Zentren im Lande fokussiert. Auf dem flachen Land und im tiefen Schwarzwald verteilen sich die Kompetenzen aber etwas unübersichtlicher und genau hier setzt der Verein mit seinen Programmen an. Technology Mountains versteht sich als Bindeglied zwischen Wirtschaft und Wissenschaft und initiiert gemeinsam mit den Mitgliedern Entwicklungs- und Kooperationsprojekte.
Das Ziel dieser Technologieoffensive ist es, Synergien systematisch zu fördern, Kompetenzen zu vernetzen und Innovationen voranzutreiben. Das Spektrum reicht von kleinen Firmen, die vielleicht Zugang zu Förder- und Investitionsprogrammen aus der Politik suchen oder einfach nur eine Beratung im Dschungel der ständig zunehmenden bürokratischen Hemmschuhe brauchen bis hin zu großen Marktführern, die Diversifizierungsmöglichkeiten oder Kooperationen bei der Entwicklung neuer Produktideen suchen.
So moderiert der Verein die Entstehung von branchenübergreifenden Clustern und weit über die Region hinaus. Ein aktuelles Beispiel ist die Weiterentwicklung der in der Region stark vertretenen Zerspanerbranche. Ein Thema, welches vor allem auch die hiesige Zulieferindustrie sehr stark fordert, neue Produkte, Lösungen und Kooperationen zu entwickeln. Die Umstellung von der Verbrenner-Technologie auf elektrische Antriebe und autonome Fahrsysteme in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz erfordert in diesem Kontext ganz neue Denkansätze und Kooperationen.
Bei den eigentlichen Technologie-Themen liegt der Fokus des Vereins auf der Medizin-, Mikrosystem-, Kunststofft- und Zerspanungstechnik. Und all das über Branchen oder räumliche Grenzen hinaus. Hierbei unterstützen den Technologieverbund neben der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg die folgenden Akteure: die Medical Mountains GmbH, die Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e. V., das Kunststoff-Institut Südwest und die Hochschule Furtwangen mit dem Kompetenzzentrum für Spanende Fertigung (KSF).
Überhaupt ist die Nachbarschaft zu und Partnerschaft mit dem Hahn-Schickard Institut eine Win-Win Situation für alle Beteiligten. Für das Institut ergeben sich viele Kontakte zu potenziellen Auftraggebern für neue Entwicklungsvorhaben in der Mikro-Elektronik und Sensorik. Für die mittelständischen Unternehmer bietet der Kontakt mit dem Institut die Chance, neue Produktideen zu validieren und von der Prototyp-Entwicklung bis zur Serienproduktion einen international vernetzten Partner in diesem Bereich an der Hand zu haben. Über diese Kooperation werden bei Bedarf auch Kontakte zu anderen Forschungs- und Entwicklungsinstitutionen vermittelt.
So ist das Netzwerk Technology Mountains bestens aufgestellt, ihren Mitgliedsfirmen mit kompetentem Rat und Tat zur Seite zu stehen, wenn es darum geht, die Zukunft zu nutzen anstatt zu verschlafen. Vor allem gilt, gemeinsam sind wir mehr und Kooperation auf allen Ebenen bringt uns weiter als das Zurückziehen ins Schneckenhaus der eigenen Kernkompetenzen.
Hier hat die Region aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.
Was ehemals der Untergang der heimischen Uhrenindustrie war, gilt es zum Beispiel beim aktuell anstehenden Umbau des Automotive Sektors neu mit zu gestalten. (hjg)
Ein Dienstleister für den Mittelstand
Daniela Jardot verantwortet als Geschäftsführerin von Technology Mountains in Villingen-Schwenningen das breit gefächerte Programm. Das beinhaltet ein großes Angebot an Informationsveranstaltungen, Weiterbildungsangeboten, Netzwerk-Treffen, Exkursionen, Arbeitskreisen, individuellen Beratungen, Kontaktvermittlungen und vielem mehr. Fast könnte man sagen, „Hilfe zur Selbsthilfe“. Aber eben auch wirkungsvolle Ergänzung der eigenen Kompetenzen durch Kooperation mit anderen.
Den Mitgliedern von Technology Mountains stehen auch attraktive Messestände für gemeinsame Auftritte zur Verfügung. Dabei organisiert der Verein mit den Akteuren den Auftritt der Mitgliedsunternehmen und stellt die Umsetzung von der Standplanung über das Marketing bis zur Durchführung der Messe sicher.
Bei all diesen Unterstützungsangeboten agiert der Verein stets situationsbezogen und reagiert sehr schnell auf neue Herausforderungen, sei es auf politischer oder technologischer Ebene. Wo gestern noch Hilfe im Bereich der Elektronikentwicklung gesucht wurde, geht es heute um ganz neue Themenfelder, von der Digitalisierung bis hin zur Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI). Und das alles unter Berücksichtigung von internationalen Regulierungen und gesetzlichen Auflagen aller Art.
Technology Mountains vertritt die Interessen seiner Mitglieder bei allen Fragestellungen rund um Technologie, Innovation, Forschung & Entwicklung oder Förderpolitik. Dies geschieht gleichermaßen auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene.
Jüngstes Beispiel, die „Medical Device Regulation (MDR)“ der EU. Hier hat der Verein, federführend durch das Tuttlinger Medizintechniknetzwerk Medical Mountains und in Zusammenarbeit mit der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg die entsprechende Lobby-Arbeit in Brüssel unterstützt, um die Interessen der Vereinsmitglieder zu vertreten und eine drohende Überregulierung etwas abzufedern. Gleichzeitig konnte er seine Mitglieder beraten, wie sie am besten auf das neue Regelwerk reagieren sollten, um sich auch weiterhin in ihrem Markt behaupten zu können.
Auch auf der eigentlichen Technologieseite bestand Handlungsbedarf. Unter Leitung von Professor Alfons Dehé wurde am Hahn-Schickard Institut in Villingen ein neuer mikrosensorischer Zähler zum Einbau in medizinisches Besteck entwickelt, den interessierte Firmen nun in ihre Produkte einbauen können. Damit erfüllen sie dann nicht nur die neuen Regularien, sondern sichern sich gleichzeitig einen Wettbewerbsvorteil. Was man nicht direkt erwarten würde: Das Institut arbeitet unter anderem auch an Entwicklungsaufträgen aus China. Von den daraus resultierenden Kontakten und Projekten können die Vereinsmitglieder ebenfalls profitieren, wenn es darum geht, neue Märkte für innovative High-Tech Produkte zu erschließen. Professor Dehé sieht das auch als Chance, Dienstleistungsangebote hiesiger Firmen im Fernen Osten anbieten und vermarkten zu können. Ein Gedanke, der sich einem traditionell aufgestellten Mittelständler nicht unbedingt als erstes erschließt. Das sind nur einige Beispiele, wie das Institut Betriebe bei der Entwicklung und Produktionsvorbereitung innovativer Mikroelektronik unterstützen kann. (hjg)
Ein Netzwerk, von dem alle profitieren
Die Nachbarschaft zu und Partnerschaft mit dem Hahn-Schickard Institut ist eine absolute Win-Win Situation für alle Beteiligten. Für das Institut ergeben sich viele Kontakte zu potenziellen Auftraggebern für neue Entwicklungsvorhaben in der Mikro-Elektronik und Sensorik.
Für die mittelständischen Unternehmer bietet der Kontakt mit dem Institut die Chance, neue Produktideen zu validieren und von der Prototyp-Entwicklung bis zur Serienproduktion einen international vernetzten Partner in diesem Bereich an der Hand zu haben. Über diese Kooperation werden bei Bedarf auch Kontakte zu anderen Forschungs- und Entwicklungsinstitutionen vermittelt.
So ist das Netzwerk Technology Mountains bestens aufgestellt, den vielen Mitgliedsfirmen mit kompetentem Rat und Tat zur Seite zu stehen, wenn es darum geht, die Zukunft technologisch gut zu nutzen anstatt sie zu verschlafen. Vor allem gilt der Leitsatz: „Gemeinsam sind wir mehr und Kooperation auf allen Ebenen bringt uns weiter als das Zurückziehen ins Schneckenhaus der eigenen Kernkompetenzen“.
Hier hat die Region aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, wie zum Beispiel dem Untergang der heimischen Uhrenindustrie und auch der Unterhaltungselektronik. Jetzt gilt es, die anstehende Transformation des Automotive Sektors kreativ zu gestalten. (hjg)