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Nach einer bundesweiten Neu-Einstufung der eingeschleppten Asiatischen Hornisse ändert sich auch im Südwesten die Strategie der Bekämpfung. Da die invasive Art inzwischen als «etabliert und verbreitet» bewertet werde, müssten gesichtete Nester nicht mehr überall sofort beseitigt werden, teilte das Landesumweltministerium auf Anfrage in Stuttgart mit. 

«Die Beauftragung der Nestentfernung und deren Bezahlung erfolgt zukünftig durch die Grundstückseigentümer, sofern diese eine Nestentfernung wünschen», berichtete das Ministerium. Die Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Stuttgart-Hohenheim koordiniert demnach weiter Einsätze - sie versucht etwa, Fachleute für das Beseitigen von Nestern zu finden. In den vergangenen Jahren seien die Kosten für die Nestenfernung vom Ministerium getragen worden. Allein 2024 flossen für das Beseitigen der Asiatischen Hornisse rund 400.000 Euro. 

Invasiv-Hornisse kam vor gut einem Jahrzehnt an

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) stammt ursprünglich aus Südostasien. 2004 wurde eine Unterart erstmals in Europa nachgewiesen, zehn Jahre später war sie auch in Deutschland angekommen - sie wurde 2014 im südlichen Rheinland-Pfalz und im Raum Karlsruhe entdeckt. 

Die Asiatische Hornisse bleibe in der EU eine invasive gebietsfremde Art, für die Regeln gelten, berichtete das Landesumweltministerium. Die Ausbreitung der Art werde auch nach der Umstufung durch das Bundesumweltministerium weiter bekämpft. Behörden setzen dabei auf Meldesysteme und das gezielte Beseitigen von Nestern.

Fast 1.500 Nester im Südwesten entdeckt

Im vergangenen Jahr wurden 1.470 Nester in Baden-Württemberg gesichtet. Im laufenden Jahr wird den Angaben zufolge mit einer Zahl gerechnet, die um das Zwei- bis Dreifache höher liegt.