Die eingeschleppte Asiatische Hornisse ist etwas kleiner als die Europäische Hornisse. Der Eindringling gilt als Gefahr für die Honigbiene, die er gezielt an Bienenstöcken bejagt.

Nicht nur Imker, sondern auch Behörden sehen die Ausbreitung der aus Südostasien stammenden invasiven Art mit Sorge. Die Region Nordbaden gilt im Südwesten als ein Hotspot.

Wie erkenne ich eine Asiatische Hornisse?

Die Asiatische und die unter Naturschutz stehende heimische Europäische Hornisse (Vespa crabo) lassen sich unterscheiden. Die invasive Art mit dem lateinischen Namen Vespa velutina nigrithorax hat einen dunkleren Körper und dafür gelbe Beinenden. Die heimische Hornisse fällt durch ihren gelb-schwarz gemusterten Hinterleib auf. Ihre Beinenden sind rotbraun.

Ist die invasive Art gefährlich für Menschen?

Hornissenstiche können allergische Reaktionen auslösen, wie die Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Stuttgart-Hohenheim warnt. Die Asiatische Hornisse gilt als weniger aggressiv gegenüber Menschen als etwa Wespen. Sie wird aber zur Gefahr, wenn man sich einem Nest nähert – dann verteidigen die Tiere ihr Zuhause mit Stichen.

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Was soll ich tun, wenn ich eine Asiatische Hornisse sehe?

Wer in Baden-Württemberg eine Asiatische Hornisse oder deren Nester entdeckt, kann Bilder und weitere Angaben auf einem speziellen Meldeportal
(https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/asiatische-hornisse-melden) übermitteln. Eine Meldung ist auch über die App „Meine Umwelt“ möglich.

Die Landesanstalt rät dazu, einen Fund möglichst umgehend mitzuteilen. Es geht darum, die Ausbreitung der eingeschleppten Art nachzuvollziehen und das Beseitigen zu steuern.

Welche Tipps gibt es sonst noch?

Hornissen sollten nicht getötet werden, denn es kommt immer wieder zu Verwechselungen mit der geschützten Europäischen Hornisse. Das Entfernen von sogenannten Gründungsnestern und weiteren Nestern, die später gebaut werden, sei eine Aufgabe für Expertinnen und Experten mit Schutzausrüstung, wie die Landesanstalt für Bienenkunde berichtete.

Wer an Bäumen arbeitet oder Hecken schneidet, sollte wachsam sein, denn es könnten Nester in den Gehölzen versteckt sein.

Nachdem er das Ausflugsloch mit Rasierschaum verschlossen und die Tiere im Inneren betäubt hat, löst Experte Reiner Jahn das Nest von ...
Nachdem er das Ausflugsloch mit Rasierschaum verschlossen und die Tiere im Inneren betäubt hat, löst Experte Reiner Jahn das Nest von Asiatischen Hornissen mit Hilfe eines Spachtels vom Glasdach eines Balkons ab. Die Asiatische Hornisse gilt als invasive Art, ihre Stiche sind deutlich schmerzhafter als die heimischer Insekten. (Archivbild) | Bild: Boris Roessler/dpa

Wo sind Nester der Asiatischen Hornisse ihre zu finden?

Es gibt Nester an unterschiedlichen Orten. Die Königin baut im Frühjahr das Gründungsnest, das vergleichsweise klein ist. Es ist in Schuppen, Sträuchern und in Bodennähe zu finden. Im Sommer werden meist in Bäumen sogenannte Filialnester gebaut, die frei hängen und eine Höhe von einem Meter erreichen können.

Die Asiatische Hornisse wurde bundesweit neu eingestuft – was bedeutet das?

Da die invasive Art in Deutschland inzwischen als „etabliert und verbreitet“ bewertet wird, müssten laut Landesumweltministerium gesichtete Nester nicht mehr überall sofort beseitigt werden. Die Landesanstalt für Bienenkunde koordiniert weiter Einsätze zu Entfernung. „Die Beauftragung der Nestentfernung und deren Bezahlung erfolgt zukünftig durch die Grundstückseigentümer, sofern diese eine Nestentfernung wünschen“, berichtete das Ministerium, das bisher für Kosten aufkam. Eine Verpflichtung, jedes Nest zu entfernen, gebe es nicht. (dpa/lsw)