Abstand halten heißt es, als sich die gut vier Kilo schwere Drohne in gelb-rot im Engener Erlebnisbad in die Lüfte erhebt. Gesteuert wird sie vom DLRG-Vorsitzenden Ingo Sterk, der an diesem Abend zeigt, was der neueste technische Zuwachs bei der Engener Ortsgruppe alles kann. Denn nun hat die DLRG mit der Strömungsrettung nicht mehr nur einen Schwerpunkt, sondern mit der neuen Fernerkundungseinheit auch noch einen weiteren.
Es schwingt schon ein bisschen Stolz mit, also Ingo Sterk bei der offiziellen Vorstellung der Fernerkundungseinheit erläutert, dass es sich dabei um die erste Drohneneinheit der DLRG im Landkreis handelt. Das rund 20.000 Euro teure Drohnen-Projekt hätten großzügige Spenden und Sponsoring regionaler Firmen und Geldinstitute erst möglich gemacht, so der Vorsitzende.
Neuer Schwerpunkt steigert Attraktivität der Ortsgruppe
Die Drohneneinheit soll auch einen positiven Effekt auf die Engener Ortsgruppe haben. Aktuell gibt es hier 150 Mitglieder, ein Großteil davon sind Jugendliche. „Das Projekt hilft uns sehr in der Jugendarbeit“, sagt Ingo Sterk. Denn zum einen sei das Interesse an der Drohnentechnik groß und zum anderen solle sie die DLRG-Gruppe deutlich häufiger in den Einsatz bringen. Das sei für die Lebensretter, die viele Stunden und Ehrgeiz in ihre Ausbildung steckten sehr wichtig, so Sterk im Gespräch mit dem SÜDKURIER.
Die Einsatzmöglichkeiten der Drohne sind aufgrund ihrer technischen Ausstattung vielfältig. Eine Kamera mit 200-fachem Zoom, eine Wärmebildkamera, ein Laserentfernungsmesser, starke Scheinwerfer, Lautsprecher sowie eine Reichweite von bis zu 15 Kilometern machten das ferngesteuerte Fluggerät zur idealen Unterstützung bei Such- und Rettungseinsätzen, so Sterk. So zum Beispiel bei der Suche nach vermissten Personen, sowohl an Land als auch im Wasser. Die DLRG-Drohne aus Engen soll die Arbeit der Drohneneinheit des Landkreises unterstützen, zur Dokumentation bei Großschadenslagen quasi als fliegendes Auge dienen und sämtlichen Blaulichtorganisationen Amtshilfe leisten, listet Sterk auf.

Weitere Piloten befinden sich in Ausbildung
Theoretisch braucht es zum Bedienen der Drohne nur einen ausgebildeten Pilot am Boden. Um bei Suchaktionen effektiv zu arbeiten, soll bei der DLRG ein Pilot fliegen und ein Zweiter die Suche via Kameras übernehmen. Aktuell haben zwei DLRG-Mitglieder die Ausbildung zum Drohnenpilot. „Unser Ziel ist, dass wir bis zum 30. Juni insgesamt sechs Piloten haben“, so Sterk über die Kollegen, die sich gerade noch in Ausbildung befinden. Danach will die DLRG Engen 24 Stunden am Tag mit ihrer Erkundungseinheit alarmierbar sein.