Dreiste Diebe haben in den vergangenen Wochen und Monaten die Badegäste und Mitarbeiter im Solemar auf Trab gehalten: Offenbar an die 50 Mal wurden in dem Bad Dürrheimer Wellnesszentrum seit Januar Schränke aufgebrochen und in vielen Fällen Wertsachen entwendet. Jetzt hat die Polizei einen Täter geschnappt.

„Die Polizei ermittelt seit einigen Monaten wegen Diebstahlsdelikten in dem Schwimmbad“, bestätigte Polizei-Pressesprecher Daniel Brill auf Anfrage. Entwendet wurden bei den Aufbrüchen laut Brill in einer Mehrzahl der Fälle Bargeld, in manchen Fällen auch Handys. Zur Höhe des Gesamtschadens kann der Polizeisprecher nach eigenem Bekunden jedoch keine Angaben machen.

Verantwortlich für 30 Fälle?

Indessen können die Beamten erste Erfolge vermelden: Ein Täter konnte ermittelt werden. Der 53 Jahre alte Mann soll für 30 Diebstähle im Solemar verantwortlich sein, so die Auskunft von Daniel Brill. Ganz vorbei scheint der dreiste Schrank-Klau aber dennoch noch nicht zu sein: Seitdem sei es zu einem weiteren Diebstahl gekommen, bei dem die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind.

Immer wieder sind Schränke im Solemar-Wellnesszentrum kaputt und außer Betrieb. Oftmals der Grund: Sie wurden aufgebrochen.
Immer wieder sind Schränke im Solemar-Wellnesszentrum kaputt und außer Betrieb. Oftmals der Grund: Sie wurden aufgebrochen. | Bild: privat

„Wütend und betroffen“ zeigen sich indessen die Verantwortlichen von Seiten des Solemars. „Zum Schutz sowie im Interesse der laufenden Ermittlungen haben wir bereits mehrere sichtbare Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt“, betont Monica Balog, Referentin der Geschäftsführung. „Auch wenn es nach außen hin vielleicht anders wirken mag: Wir sehen nicht tatenlos zu.“

Die Sicherheit der Gäste und ihres Eigentums habe höchste Priorität, betont Monica Balog weiter. „Wir stehen in engem Austausch mit Fachstellen und setzen laufend weitere Maßnahmen um, um den Schutz nachhaltig zu erhöhen.“ Weitere Details wollen allerdings weder Solemar-Verantwortliche noch Polizei nennen, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden.

Videoüberwachung im Bad – geht das überhaupt?

Bei Spindaufbrüchen greifen manche Schwimmbadbetreiber auch zur Videoüberwachung. Aber dürfen sie das überhaupt?

Eine solche Videoüberwachung könne im Einzelfall zur Sicherung von Beweismitteln eng begrenzt zulässig sein, schreibt beispielsweise Bettina Gaykder, Landesdatenschutzbeauftragte aus Nordrhein-Westfalen, auf der Homepage der Behörde. Keinesfalls dürften davon Umkleidebereiche erfasst werden. Bereiche, die videoüberwacht werden, sollten besonders gekennzeichnet werden, etwa durch farbige Markierung des Fußbodens.