Marion Rank

Manchmal hilft ein langer Atem, der feste Wille, eine Idee in die Tat umzusetzen, Stolpersteine zu umgehen. Dies gelang dem Bad Säckinger Diplom Geografen Stefan Meier, mit seiner Idee einer essbaren Stadt, nach dem Vorbild von Städten wie Freiburg und Andernach.

Schon einmal, vor rund zwei Jahren startete er einen diesbezüglichen Versuch, der zuletzt vom Gemeinderat abgeschmettert wurde. Am heutigen Samstag, 26. November, um 14.30 Uhr wird der „Gemeinschaftsgarten Rheinau“, gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), mit einer Baumpflanzaktion eröffnet. Dabei sein wird voraussichtlich auch Bürgermeister Alexander Guhl.

Der Vorsitzende des Vereins Stadtoasen, sein Vize Karsten Sielemann, Kassiererin Cornelia Kammerlander, Schriftführerin Kathrin Schwarz und rund 20 weitere Mitstreiter freuen sich auf die Einweihung des 3000 Quadratmeter großen Grundstückes vor dem Grillplatz am Rheinuferweg in Bad Säckingen, nach der neuen Rheinbrücke. Der BUND sponsert Obstbaumhochstämme, Apfel, Birne und Kirsche. Etwa neun Bäume, auch Linde und Nussbaum, sollen laut Gärtnermeister Joachim Schlageter, der den Verein mit Fachwissen und Ausrüstung unterstützt, gepflanzt werden. „Wir bieten die Struktur, das gärtnerische Know-how“, so Meier. „Wir möchten Fördergelder beantragen. Es gibt verschiedenste Stiftungen, die sich für Urban Gardening einsetzen, besonders, wenn es grenzüberschreitend ist.“

Anfangs war Stefan Meiers Idee des urbanen Gartenbaus belächelt worden. Gärten gelten als Privatbesitz, werden alleinig bewirtschaftet, der Ertrag alleinig genutzt. Anders beim Urbanen Gartenbau: Hier steht das Gemeinschaftliche im Vordergrund, alle packen auf einer bestimmten Fläche, die städtisches Eigentum ist, mit an, ernten den Ertrag gemeinsam. Vor rund zwei Jahren schlug Meier den früheren Minigolfplatz als Spielplatz und Ort für Urban Gardening vor. Nach anfänglicher Begeisterung machten die Stadträte jedoch einen Rückzieher.

Stefan Meier gab nicht auf. Im Hinterhof seiner Wohnung in der Schönaugasse hatte er, gemeinsam mit Nachbarn, bereits im kleinen Maßstab begonnen, was irgendwann etwas Großes werden sollte, einen ausgedienten Einkaufswagen als Hochbeet umfunktioniert, Salat und Gemüse um Bäume und Sitzgruppen gepflanzt. Zwei Jahre habe er „im stillen Kämmerlein geplant, sei in regelmäßigem Kontakt mit der Stadtverwaltung gestanden“, erzählt Stefan Meier.

Ziel des Vereins Stadtoasen Bad Säckingen unter Leitung von Stefan Meier ist eine nachhaltige und ökologische Bewirtschaftung der Flächen, gesunde Lebensmittel zu produzieren. Wichtig ist dabei „der Bildungsaspekt, das Thema Nachhaltigkeit. Vor allem Kinder sollen wieder einen Bezug zu den Lebensmitteln erhalten, daher auch der sichtbare Anbau von Obst und Gemüse auf öffentlichen Plätzen.“ So sind Kooperationen mit Kindergärten und Schulen geplant.

 

Der Verein

Der als gemeinnützig anerkannte Verein Stadtoasen Bad Säckingen wurde am 27. September 2016 gegründet, als Förderer von Natur- und Umweltschutz, Landschaftspflege, Erziehung und Bildung. Aktuell gibt es 20 Mitglieder. Minimum Jahresbeitrag: Fünf Euro. Kontakt: Stefan Meier (Vorsitzender)Telefon: 0177/627 36 28. Karsten Sielemann (stellvertretender Vorsitzender)Telefon: 01577/493 20 67 oder per E-Mail (mail@stadtoasen.info).