Eine Groß-Volksbank mit rund fünf Milliarden Euro Bilanzsumme wird am Bodensee entstehen. Die Volksbank Konstanz wird wohl mit der Volksbank Bodensee-Oberschwaben fusionieren. Entsprechende Beschlüsse von Vorständen und Aufsichtsräten zur Fusion sind bereits erfolgt. Wir haben bei beiden Volksbanken nachgefragt, was die geplante Verschmelzung beider Häuser für die bestehenden Kunden bedeutet.
Welche Auswirkungen hat das für die Kunden?
Mit einer Bilanzsumme nach Fusion in Höhe von über fünf Milliarden Euro bestehe insbesondere im
Geschäftsgebiet der bisherigen Volksbank Konstanz „deutlich größeres Potenzial, mit den
erfolgreichen mittelständischen Kunden mitzuwachsen“, teilt Harald Moldt, Bereichsleiter Kommunikation und Presse der Volksbank Bodensee Oberschwaben im Namen beider Institute auf Anfrage mit. Die bisherige Volksbank Bodensee-Oberschwaben könne ihr erfolgreiches Geschäftsmodell in einem sehr attraktiven Markt skalieren.
Wird es neue Kontonummern oder IBANs geben?
Die Volksbank Bodensee Oberschwaben ist die größere Bank und wird das übernehmende Institut. „Daher wird sich für ihre Kunden im täglichen Bankgeschäft nichts ändern“, heißt es seitens der Volksbanken. Mit Blick auf die Kunden der Volksbank Konstanz sei davon auszugehen, dass sich die IBAN für die Kunden ändert. Die IBAN ist die standardisierte internationale Bankkontonummer und Teil der 22-teiligen Kontonummer. Technische Details der IBAN-Änderungen würden im Rahmen der Fusionsgespräche geklärt und die Kundinnen und Kunden rechtzeitig informiert, so Moldt.
Werden Kontogebühren steigen und wird es neue Konten-Modelle geben?
Darüber machen die beiden Institute zum jetzigen Zeitpunkt keine konkreten Angaben. „Bestehende Verträge behalten ihre Gültigkeit. Details des künftigen Leistungsangebotes werden im Rahmen der Fusionsgespräche geklärt.“
Wie wird sich das Filialnetz verändern?
Filialnetzänderungen seien stets abhängig von der jeweiligen Nutzungsfrequenz der Kunden und
damit nicht in direktem Zusammenhang zur Fusion. „Änderungen des Filialnetzes sind aktuell und
unabhängig von der Fusion nur bei der heutigen Volksbank Konstanz in Überlegung“, so der Voba-Sprecher. Keine Angaben werden gemacht, ob das auch im Bereich der Volksbank Bodensee Oberschwaben der Fall ist.

Wie groß ist derzeit das Filialnetz beider Häuser?
Das Geschäftsgebiet der Volksbank Bodensee-Oberschwaben erstreckt sich mit insgesamt 20
personenbesetzten Standorten über den östlichen Bodenseekreis und den südwestlichen Landkreis
Ravensburg. Hauptstellen gibt es in Tettnang, Friedrichshafen und Ravensburg. Die Volksbank Konstanz verfügt über insgesamt elf personenbesetzte Standorte. Ihr Geschäftsgebiet erstreckt sich von Konstanz über Radolfzell bis nach Steißlingen.
Gibt es nun Pläne, die technische Infrastruktur zu verbessern?
Die IT-Infrastruktur ist den Angaben zufolge bereits jetzt einheitlich, da beide Banken das System der Atruvia, dem IT-Dienstleister der genossenschaftlichen Finanz-Gruppe, nutzen. Insbesondere das Online-Banking-System werde daher in gewohnten Umfang zur Verfügung stehen.
Wie und wann werden Kunden über alle Auswirkungen informiert?
Die Ergebnisse der Fusionsgespräche werden mit den Vertreterinnen und Vertretern beider Banken
in mehreren Veranstaltungen erörtert, so Harald Moldt. „Sie entscheiden auch über die Fusion in den jeweiligen Vertreterversammlungen, die nach aktueller Planung bereits im Juli stattfinden sollen.“ Nachdem
entsprechende Beschlüsse getroffen sind, würden die Kundinnen und Kunden laufend über die
Entwicklungen informiert.