Dass die Saison später als gewohnt begonnen hat, ist durchaus ein Thema im Frei- und Seebad Fischbach. „Wir haben Dauerkarten für alle Bäder. Das gehört dazu; wir haben die Saisonkarten abgeholt“, sagt die Häflerin Carmen Boyde. In wenigen Tagen fahren sie in den Urlaub: „Da haben wir uns gesagt, wir gehen vorher nochmal hier an den See schwimmen.“ Es sei schön, dass die Saison nun endlich begonnen habe: „Es gab schon schöne Tage, aber da waren wir eben in anderen Bädern.“
Sie seien nach Tettnang und nach Wasserburg gefahren, aber es wäre schöner gewesen, wenn sie direkt in die eigenen Bäder hätte gehen können: „Wir sind ja auch keine kleine Stadt, wir haben 60.000 Einwohner, man weiß, wann die Saison losgeht. Das wäre schon gut gewesen, wenn das dann auch klappt. Am 1. Mai hätte es losgehen sollen, war dann aber doch nicht so“, kritisiert Carmen Boyde.

Steffi Kielhorn ist zu Gast in der alten Heimat: „Meine Eltern haben auch die Saisonkarten; die sagten auch: Jetzt ist das Hallenbad zu und die Freibäder noch nicht offen. Das ist schon eine richtige Durststrecke.“ Aktuell lebt Kielhorn in Heilbronn, da sei es normal, dass es eine Lücke gebe zwischen Hallenbad- und Freibadsaison: „Teilweise macht das Hallenbad sogar schon im März zu, aber hier war das früher nicht üblich.“ Carmen Boyde ergänzt: „Aber in jedem Fall schön, dass es endlich geöffnet hat.“
Am 1. Mai vor verschlossener Tür gestanden
Katharina Gull, deren Kinder gerade ein Eis essen, lacht und sagt: „Wir waren ja schon am 1. Mai hier und standen vor verschlossener Tür.“ Da sie den Termin der tatsächlichen Badöffnung dann erfahren hätten, sei die Entscheidung, heute ins Freibad Fischbach zu kommen, einfach gewesen. „Wir haben aufs Wetter geschaut und sind losgefahren“, sagt sie.
Katharina Gull kommt aus Immenstaad und erzählt, sie sei mit ihrer Familie zum Saisonstart öfter hier. „Gerade wenn das Wetter nicht ganz so optimal ist, ist es hier ideal, weil es auch das Thermalbecken gibt und es für die Kinder wärmer zum Schwimmen ist.“ Im Sommer sei ihr das heimische Aquastaad am liebsten, denn da gebe es mehr Bäume und mehr Schatten.
„Im Mai und September am attraktivsten
„Um den Mai sowie September ist Fischbach immer am attraktivsten“, weiß auch die Leiterin des Frei- und Seebads Fischbach, Christine Kirchner. „Das zeigt meine Erfahrung nach 25 Jahren.“ Wenn die Sonne scheine, sei es überall schön. Wenn das Wetter noch nicht so warm sei, seien die warmen Becken in Fischbach gefragt, gerade Familien mit Kindern nutzten das Angebot.
Zum Saisonstart ein Glas Sekt zur Begrüßung
Auch Christine Kirchner hat den Unmut über den ungewohnt späten Öffnungstermin zu spüren bekommen. „Wir haben heute früh die Gäste mit einem Glas Sekt begrüßt und ein Stammgast kam ganz aufgebracht auf mich zu“, schildert sie, „daran merkt man aber auch, wie wichtig für manche Menschen der Badbesuch ist.“ Der Eröffnungstag jedenfalls ist gut gelaufen, sagt sie am frühen Abend.
Im Strandbad 400 Badegäste am Eröffnungstag
Der Leiter des Strandbads Friedrichshafen, Theo Schlegel, habe ihr gesagt, dass er 400 Badegäste hatte: „Ich denke, das können wir toppen“, sagt Christine Kirchner. Tatsächlich sind alle Becken auch am Abend noch besucht und selbst direkt am Wasser sind nicht nur Carmen Boyde und Steffi Kielhorn anzutreffen.

Christine Kirchner begrüßt einen weiteren Stammgast. Nadine Braun freut sich, dass die Saison losgeht. „Ich bin eher ein Typ fürs Bäderbaden, nicht so sehr für den See, auch mein Mann besucht das Sportbad und das Bad hier“, sagt sie. Ihr Stammbad sei das Freibad in Fischbach, weil es so nah an ihrem Zuhause sei und außerdem sehr schön. „Ich bin Schwimmerin, komme fast täglich her, 18 Uhr, eine Stunde. Das ist mein Rhythmus“, sagt sie.
Fast täglich eine Stunde zum Schwimmen hier
Im Sommer bleibe sie manchmal etwas länger, um Bekannte zu sehen, viele Fischbacher kämen hierher: „Also wir sind froh, dass das Bad wieder offen hat. Und hoffen, dass es auch so bleibt, auch die Öffnungszeiten bis 20 Uhr!“ Diesmal sei es ein wenig hart gewesen, weil sie nicht wussten, wann das Bad wegen Personalengpässen öffnen werde. „Wir hatten ja schonmal eine Pause, als das neue Bad gebaut wurde, aber da wussten wir, es kommt etwas schönes Neues!“ Umso mehr freue sie sich nun, dass die unsichere Phase ein Ende habe.
Auch Jan und Lara aus Weingarten freuen sich über den Start in die Freibadsaison. Ihnen gefällt vor allem die große Rutsche. „Wir kommen sicher noch öfter her“, meint Jan, bevor er die Treppe wieder nach oben spurtet.