An heißen Tagen lockt der Bodensee als willkommene Abkühlung. Manch einer springt dafür auch gerne vom Ufer oder Brücken ins kühle Nass – oder vom Moleturm in Friedrichshafen.
Auf Instagram kursiert ein Video, das genau das zeigt. Ein Schwimmer springt in Badehose aus rund 22 Metern von der obersten Aussichtsplattform ins Wasser. Über eine halbe Million Leute haben den Clip mit gerade mal sechs Sekunden gesehen. Die Reaktionen in den Kommentaren unter dem Video sind gemischt: Von „Respekt, krasser Typ“ bis zu „Völliger Irrsinn“. Auch die Sorge um potenzielle Nachahmer kommt auf.
Davor warnen Wasserschutzpolizei und DLRG
„Ein Sprung vom Moleturm ist ausgesprochen gefährlich und mit einem unkalkulierbaren Risiko verbunden“, warnt die Wasserschutzpolizei. Es könne durchaus tödlich oder mit schweren Verletzungen enden – insbesondere, wenn die Wassertiefe nicht ausreichend ist. Im Jahr 2012 sei es zu einem tödlichen Unfall gekommen.

Auch DLRG-Bezirksvorsitzender Florian Daniels schlägt Alarm: „Das größte Risiko besteht in der Möglichkeit, dass der Springer beim Aufprall auf das Wasser das Bewusstsein verliert und ertrinkt.“ Auch durch die unbekannten Gegebenheiten unter Wasser und die Schifffahrt bestehe erhebliches Verletzungsrisiko.
Was sagt das Gesetz?
Das Springen vom Moleturm ist nicht nur gefährlich, sondern auch nicht erlaubt. „Ein explizites gesetzliches Verbot vom Turm zu springen, gibt es zwar nicht“, schreibt die Pressestelle der Stadt auf SÜDKURIER-Anfrage. Aber die Bodenseeschifffahrtsordnung besagt, dass „das Baden und Tauchen im Umkreis von 100 Metern um die Einfahrt von Häfen“ verboten ist. Auch die überarbeitete Polizeiverordnung der Stadt, die ab 1. Juli in Kraft tritt, hält fest: „Das Baden im Bodensee ist entlang der Hafenanlagen verboten.“
„Aus den beiden Verbotsregelungen lässt sich ableiten, dass auch der Sprung vom Moleturm in den See nicht erlaubt ist“, heißt es seitens der Stadt. Bisher habe es keine Vorfälle gegeben, die Verwarnungen, Bußgelder oder Platzverweise notwendig machten. „Wir haben ein Verbotsschild angebracht und auf die Gefährlichkeit hingewiesen“, schreibt die Stadt. „Darüber hinaus hoffen wir auf die Eigenverantwortung der Moleturm-Besucher.“