Großherrischwand – Der historische Klausenhof in Großherrischwand ist ein lebendiges Museum mit historischen Führungen, ein Veranstaltungsort für vielfältige Märkte und kulturelle Events und zudem eine romantischer Ort für Jubilare und heiratswillige Paare. Am Wochenende vom 29. und 30. Juni wird das 600-Jahre Jubiläum des Klausenhofs mit einem Festwochenende gefeiert.
Bis in die 1970er-Jahre stand das alte strohgedeckte Hotzenhaus noch an einem anderen Ort in Großherrischwand. Dass das ziemlich heruntergekommene Bauernhaus entdeckt und schlussendlich gerettet werden konnte, ist eher ein Zufall. Gewissermaßen in letzter Minute wurde das kulturgeschichtlich bedeutende Gebäude, das seit 1955 leer stand, vor dem endgültigen Verfall gerettet. Zu verdanken ist dies seinem Entdecker und unermüdlichem Retter, dem 2013 verstorbenen Wehrer Architekten, Hermfried Richter. Nachdem die schwierige finanzielle Seite zur Rettung des Gebäudes geregelt werden konnte, ging es in den Jahren 1979 und 1980 daran, das Gebäude Balken um Balken und Stein um Stein abgetragen und rund 300 Meter weiter an dem jetzigen Standort in seiner ursprünglichen Bauweise wieder zu errichten, da das Haus auf seinem bisherigen Ort nicht bleiben konnte. Eine große Herausforderung bestand darin, geeignete Handwerker zu finden, die in der Lage waren, die alte Bauweise nachzuempfinden. Der Ursprung des Klausenhofs kann bis in das Jahr 1424 zurückverfolgt werden.
Nachdem alle Hindernisse schlussendlich überwunden waren, wurde 1981 der Klausenhof als Hotzenwälder Freilichtmuseum eröffnet. Auf dem Gelände um den Klausenhof wurden im Laufe der Jahre als weitere Attraktionen, wie die aus dem Jahr 1595 stammende Lindauer Säge (1984), die Schmiede und das Backhäuschen (2001) sowie der Wagenschopf (2003) errichtet. Seit 1996 gibt es den Förderverein Freilichtmuseum Klausenhof, er ist eine wichtige tragende Säule rund um den Klausenhof.
Mit einem Tag des Brauchtums startet am Samstag 29. Juni das Jubiläumswochenende rund um den Klausenhof. In der Schmiede und in der Glasbläserei von Dirk Bürklin sowie von einem Korbflechter wird altes Handwerk gezeigt. Der Naturpark Südschwarzwald ist mit seiner Kochschule für Kinder mit dabei. Das „Heidewiebli“ und der „Salpeterer“ nehmen Besucher bei Führungen mit auf eine kurze Reise in die Vergangenheit. Kostproben aus dem aktuellen Theaterstück der Freilichtbühne Klausenhof „Voll im Dreck oder Alfa Romeo und Julia auf dem Dorfe“, können die Besucher am Jubiläumssamstag erleben. Die Ausstellung „Grafschaft Hauenstein“ kann zudem besichtigt werden. Marktstände laden auf dem ganzen Gelände zum Stöbern ein. Ganz im Zeichen des Feierns steht auch der Jubiläumssonntag. Nach dem ökumenischen Gottesdienst und Festansprachen sorgen Musikkapellen für Unterhaltung. Die Trachtenvereinigung Alt-Hotzenwald zeigt Tänze und für das junge Publikum wird ein Kinderprogramm geboten. Der Automobilclub Hotzenwald wird das älteste Gefährt jedweder Art prämieren, das zum Klausenhof anrollt.
Das Programm
Samstag 29. Juni ab 14 Uhr: Fassanstich, Tag des Brauchtums und offene Führungen. Halbstündliche Führungen „Heidewiebli“ und „Salpeterer Tour“, Theatervorstellungen mit der Freilichtbühne Klausenhof. Handwerksvorführungen, Wanderausstellung „Grafschaft Hauenstein“, Naturpark-Kochschule für Kinder, Marktstände.
Sonntag, 30. Juni: ab 10 Uhr Ökumenischer Gottesdienst, anschließend Festansprachen. Ab 11.30 Uhr Frühschoppenkonzert mit der Trachtenkapelle Hogschür. Ab 14 Uhr Konzert mit der Trachtenkapelle Herrischried, ab 15.30 Uhr Donautaler Alphornbläser. Vorführungen Handwerk: Schmiede, Glasbläser, Korbflechter. Es gibt weiter ein Oldtimertreffen, ein Kinderprogramm für die jüngsten Gäste und Vorführungen von Tänzen mit der Trachtenvereinigung Alt Hotzenwald.
Für das leibliche Wohl wird an beiden Tagen gesorgt. Die Veranstaltungen enden an beiden Tagen um 18 Uhr.
