Büsingen Mit Besuchen im Wald im Ittenhobel und im Rheinhardtwald hat die jüngste Sitzung des Gemeinderats Büsingen begonnen. Der fast vollzählig erschienene Gemeinderat wurde von Forstrevierleiter Peter Baumann und Joshua Joachimsky vom Forst Baden-Württemberg, Forstbezirk Oberland, über die Jungbestandsflächen, die geplanten Habitatbaumgruppen und die Waldrefugien informiert.

Die forstliche Betriebsfläche des Büsinger Gemeindewalds umfasst 137¦Hektar. Er stehe gut da: 68 Prozent entfallen auf Laubholz, 32 Prozent auf Nadelholz. Jährlich wachsen im Gemeindewald 8,7 Festmeter Holz pro Hektar nach. Der Büsinger Wald bindet, wie Überschlagsrechnungen ergeben, 1100 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr.

Die Planung der Forstleute für die Jahre 2026 bis 2035 sieht eine Steigerung des Holzvolumens von 2600 Festmetern pro Jahrzehnt vor. Was die Ökologie anbelangt, so schlagen die Forstleute Baumann und Joachimsky zwei Waldrefugien vor, eines davon im Ittenhobel, sowie ungefähr 20 Habitatbaumgruppen. Dafür erhält die Gemeinde Ökopunkte: etwa vier Ökopunkte pro Quadratmeter. Wenn Kommunen in Baden-Württemberg beispielsweise neue Straßen oder Wege planen, Neubaugebiete ausweisen oder, wie in Büsingen, Gewerbegebiete erweitern wollen, müssen sie zur Kompensation der Eingriffe in die Natur sogenannte Ökopunkte einsetzen.

Ob für das vorgeschlagene Waldrefugium im Ittenhobel Ökopunkte vergeben werden, entscheidet nach einer Prüfung die untere Naturschutzbehörde in Konstanz. Das hat den Büsinger Gemeinderat hellhörig gemacht. Was, wenn wir das geplante Waldrefugium einführen – das würde dann ewig gelten – und die Naturschutzbehörde spricht die Anerkennung nicht aus? Dann dürften die prächtigen Eichen, die dort stehen, beispielsweise nicht gefällt und nicht genutzt werden. Bei diesem Thema will der Gemeinderat mehr Sicherheit und fordert die Verwaltung deshalb auf, einen Vorentscheid der Naturschutzbehörde einzuholen.