Das Wiederaufleben von „Rock uf d‘Wies“ war ein voller Erfolg. So viel gute Laune sieht man selten auf einer Waldlichtung. Für etliche Besucherinnen und Besucher kam das Open-Air-Konzert der verschiedensten Bands und Interpreten einem Klassentreffen gleich, denn man sah etliche Abi-Kapuzenpullis und T-Shirts vom damaligen Schulabschluss. Überall ein fröhliches Hallo und angeregte Gespräche. Gernot Fischer und sein Team bestachen mit Humor und Mitsing-Songs, und Alexandra Hofmann heizte die Stimmung an. Der Höhepunkt war die Band Mad Dox, die vor 30 Jahren im Alter von etwa 14 bis 15 Jahren auf der Bühne der „Mooswies“ stand. Sie performten so perfekt, als hätten sie während der vergangenen 30 Jahre nicht anderes gemacht. Bei Anbruch der Dunkelheit bewegte sich der Musikstil in Richtung der Jüngeren, mit DJs und den Raiders oft he Lost Missile. Das Publikum war begeistert.

Konzert auf der Waldlichtung

Das Publikum auf der idyllischen Waldlichtung hat viel Vergnügen und beste Unterhaltung bei „Rock uf d‘Wies“.
Das Publikum auf der idyllischen Waldlichtung hat viel Vergnügen und beste Unterhaltung bei „Rock uf d‘Wies“. | Bild: Michelberger, Isabell

Auf der Waldlichtung zwischen den Ortsteilen Neuhausen-Worndorf und Sauldorf-Krumbach/Boll blickte man fast nur in strahlende Gesichter. Vom Baby bis zu Senioren über 80 Jahren war jedes Alter vertreten und für jedes Alter etwas zu hören. Thomas Buchholz und sein Orga-Team waren überglücklich, dass in der kurzen Vorbereitungszeit alles klappte. Überall werkelte jemand mit einem gelben T-Shirt, das die Helfenden kennzeichnete: beim Auf- und Umbau, beim Anpassen der Strahler und Lichteffekte sowie bei der Moderation, die sich Thomas Buchholz mit seinen Söhnen Tim und Maik teilte. Für die Zeit der kurzen Regengüsse standen Pavillons parat, doch meist reichte ein Ausweichen unter die Tannen.

Auftakt mit Rebecca Moser und Adam Tschaut

Das Open Air eröffnete Rebecca Moser, die mit schöner, kräftiger Stimme Hits aus den Genres Rock, Pop und Folk interpretierte. An der Gitarre begleitete sie Adam Tschaut. Es habe große Überredungskunst gebraucht, bis er Rebecca davon überzeugen konnte, aufzutreten, erzählte Thomas Buchholz lachend auf der Bühne. Der Applaus zeigte, dass es ein Glück war, dass ihm dies gelang.

Hommage an die Braukunst

Mitsinglaune löst Gernot Fischer mit seinen Musikern aus (v.l.): Andi Schellinger, Timo Mägerle, Gernot Fischer und Achim Stärk.
Mitsinglaune löst Gernot Fischer mit seinen Musikern aus (v.l.): Andi Schellinger, Timo Mägerle, Gernot Fischer und Achim Stärk. | Bild: Michelberger, Isabell

„Ihr müsst jetzt ganz tapfer sein“, riet Gernot Fischer seinem Publikum, denn er und seine Instrumentalisten seien ja nicht mehr so schnell und so perfekt wie vor Jahrzehnten. Begleitet wurde er von Achim Stärk an der Elektrogitarre, Timo Mägerle am Schlagzeug und Andi Schellinger am Bass.

Das Team hinter der Theke engagiert sich ebenfalls fleißig.
Das Team hinter der Theke engagiert sich ebenfalls fleißig. | Bild: Michelberger, Isabell

Normalerweise spielten sie höchstens noch als Amigos-Revival-Band in Altersheimen, behauptete das Meßkircher Original. Das, was sie dann auf die Bühne brachten, animierte das Publikum zum kräftigen Mitsingen zu beliebten Songs wie „Ein Bett im Kornfeld“, „Über den Wolken“ und Umgetextetes wie „Walbertweiler“ oder „Fürstenberg“, eine Hommage an die Braukunst. Sie hatten aber auch Stücke wie „Alt wie ein Baum“ von den Pudhys im musikalischen Gepäck.

Alexandra Hofmann heizt die Stimmung an

Alexandra Hofmann springt von der Bühne, um ihren Fans ganz nah zu sein.
Alexandra Hofmann springt von der Bühne, um ihren Fans ganz nah zu sein. | Bild: Michelberger, Isabell

Als Exotin auf der Mooswiese bezeichnete sich Alexandra Hofmann, die dann die Stimmung weiter anheizte mit „100.000 Volt“. Sie sprang von der Bühne und kletterte auf ein Podium mitten im Publikum, um ihren Fans ganz nah zu sein. Sie ließ ihr breites Repertoire hören von „You Have the Look“ von Roxette über italienischen Rock von Gianna Nannini bis zu „Über sieben Brücken musst du gehn“. „Hier ist Leidenschaft drin“, lobte der Schlagerstar das Open Air auf der Mooswies und dankte den Veranstaltern. Sie liebe es, in der Heimat aufzutreten, die ihr am Herzen liege. Buchholz holte Alexandra nochmals auf die Bühne zurück, um als Überraschung zusammen mit ihr und den Mad Dox sowie Tim Buchholz an der E-Gitarre die Persiflage von Otto Waalkes auf „Highway to Hell“ zu singen: „Auf dem Heimweg wird‘s hell“. Sowohl die Musiker als auch das Publikum hatten ein unglaubliches Vergnügen.

Mad Dox mit toller Bühnenpräsenz

Tim Buchholz, Alexandra Hofmann und Thomas Buchholz (in den gelben T-Shirts, von links) rocken zusammen mit den Musikern von Mad Dox zu ...
Tim Buchholz, Alexandra Hofmann und Thomas Buchholz (in den gelben T-Shirts, von links) rocken zusammen mit den Musikern von Mad Dox zu „Auf dem Heimweg wird‘s hell“ nach der Musik von „Highway to Hell“. | Bild: Michelberger, Isabell

Die Mad Dox blieben gleich auf der Bühne und fragten, wer bereits 1995 auf der Mooswies gewesen und dann wer damals noch gar nicht geboren gewesen sei. Die Rufe hielten sich erstaunlicherweise die Waage. Frontsänger Mathias Utz kündigte an, ihre Backlist von 1995 wieder auszupacken und rief dem Publikum zu: „Ich hoffe, ihr habt Spaß, wir werden ihn definitiv haben.“ Was die fünf Musiker und Sängerin Katja Fritz auf der Bühne lieferten, begeisterte wie vor 30 Jahren. Sie zeigten eine absolut überzeugende Bühnenpräsenz. Frontsänger Mathias Utz gab alles bei „Killing in the Name“ von Rage Against the Machine oder dem Nirvana-Hit „Smells Like Teen Spirit“. Katja Fritz hatte ihren großen Auftritt bei „Zombie“ von The Cranberries. Nach der Zugabe sprang Thomas Buchholz abermals auf die Bühne. „Ich bin so dankbar, dass ihr da seid“, richtete er sich an die Mad Dox, die ebenfalls ihren Spaß beim Auftritt hatten. Nach der ehemaligen Schülerband ging es temperamentvoll weiter mit Grunge und Rock der Band Raiders of the Lost Missile aus München. Danach sorgten die DJs Tom Nawa und Diesbeats für Rhythmus.

2026: Open Air bei Burgruine Krumbach

Thomas Buchholz und sein Team waren glücklich über das gelungene Revival und freuen sich schon auf das nächste Jahr. Dann wird das Open Air bei der Burgruine Krumbach stattfinden. „Es haben sich sogar heute Abend weitere Unternehmer gefunden, die als Sponsoren dabei sein wollen“, verkündet Buchholz stolz.