Das Orkantief „Sabine“ sorgte bei den Einsatzkräften der Feuerwehr für eine kurze oder gar schlaflose Nacht. Die Pfullendorfer hatten im Gerätehaus einen Führungsraum eingerichtet, um gewappnet zu sein, wenn der Sturm losbricht. Tatsächlich fegte „Sabine „ ab Mitternacht mit voller Wucht über den Linzgau.
„Wir hatten von 1.30 Uhr bis nachmittags gegen 15 Uhr rund 20 Einsätze“, berichtet Müller, dass nichts Dramatisches passierte. Umgestürzte Bäume, die Straßen blockierten oder lose Dachplatten bis hin zu Blechverkleidungen, die wieder befestigt wurden. Entsprechend der Wettervorhersage war für gestern Nacht erneut Sturm angesagt, so dass die Pfullendorfer Feuerwehr ihren Führungraum in Betrieb hielt, wobei die Besetzung entsprechend der tatsächlichen Lage angepasst wurde.
Straßen werden blockiert
Im Netzgebiet Heuberg-Bodensee-Oberschwaben gab es nach Angaben von Netze-BW-Sprecher Ulrich Stark etwa 40 großflächige Mittelspannungs-Störungen mit teilweise längeren Versorgungsunterbrechungen. Ein Schwerpunkt war in Pfullendorf das Gebiet um Großstadelhofen, und in Bittelschieß kappte ein umgestürzter Baum die Oberleitung. Aber bis zum Mittag war die Stromversorgung zu 95 Prozent wieder hergestellt.
Die Orkanböen fällten wieder einige Bäume, die dann Straßen blockierten, so zwischen Mottschieß und Lausheim oder Denkingen und Rickertsreute. Besonders betroffen war die L 194 zwischen Pfullendorf und Ostrach und auch die Straße zwischen Wald und Sentenhart sowie Wald und Meßkirch war gesperrt. Die Feuerwehrleute warteten aus Sicherheitsgründen, bis der Wind abflaute, bevor sie die Bäume beseitigten. Nach Angaben von Tobias Kolbeck, Pressesprecher des Landratsamtes, wurden 15 der 19 Straßensperrungen aufgehoben.
Sturmschäden
Jürgen Schrader, Vorsitzender des Landesverbandes Badischer Haus-, Wohnungs- und Grundstückseigentümer, empfiehlt Hausbesitzern alle vier bis fünf Jahre ihre Versicherungen für Haus und Grund überprüfen zu lassen. Der Versicherungsschutz bezieht sich auf das Wohngebäude und alles, was fest darin installiert ist wie beispielsweise Einbauküchen, Bäder oder Jalousien.
Die Wohngebäudeversicherung schützt den Hausbesitzer vor drei Arten von Schäden: Erstens vor Feuerschäden, zweitens vor Überschwemmungen durch Leitungswasser und drittens vor Unwetterschäden (verursacht durch Blitzschlag, Sturm und Hagel). Sie darf nicht mit einer Hausrats- oder Haftpflichtversicherung verwechselt werden. Bei der Überprüfung kommt ein Versicherungsexperte und schaut sich Haus und Grundstück an. Er weist auf Versicherungslücken hin. (jul)