Ein spannendes Jahr liegt hinter dem Verein Pro Burkinabé, der sich die Verbesserung der Lebensbedingungen und Bildung von Menschen im westafrikanischen Burkina Faso zur Aufgabe gemacht hat, wie in der Mitgliederversammlung deutlich wurde. Bedingt durch den krankheitsbedingten Ausfall des Vorsitzenden Friedrich Reutter, nur wenige Wochen nach seiner Wiederwahl im Frühjahr 2024, hatte seither der zweite Vorsitzende Rainer Kotz die Amtsgeschäfte übernommen.
Pastor Sawadogo informiert über Projekte
In seinem Tätigkeitsbericht für das vergangene Jahr orientierte er sich an den Sachstandsberichten von Pastor Salomon Sawadogo, der regelmäßig über die Aktivitäten berichtet. Die Versorgung von Flüchtlingen mit Wohnraum und Lebensmitteln, die Unterstützung von Schulen und Kirchen, die wiederum für die allgemeine Bildung sowie die Vermittlung des christlichen Glaubens in dem überwiegend muslimisch geprägten Land verantwortlich sind, sowie die Aktivitäten bei der Kranken- und Entbindungsstation zeigen, wie engagiert der afrikanische Partnerverein mit Salomon Sawadogo an der Spitze ist. Erfreulich war die Mitteilung, dass die Fischzucht, eines der größeren Projekte der vergangenen Jahre, inzwischen in Betrieb ist. Durch den Erlös der hier gezüchteten Fische wurde eine zusätzliche Geldeinnahme generiert, um die Ausgaben der Entbindungs- und Krankenstation decken zu helfen. Als weiterer, nicht zu unterschätzender Nebeneffekt wird das Wasser aus den Fischbecken als Dünger für die Landwirtschaft verwendet. Dafür, dass alles in einem stimmigen Kreislauf bleibt, sorgt ein Ingenieur vor Ort.
65 Patenkinder werden betreut
Ergänzt werden die Berichte durch viele Bilder, sodass sich der Vereinsvorstand stets ein genaueres Urteil bilden kann, dass die Gelder aus Deutschland sehr gut angelegt sind. Diese Unterstützung ist in den letzten Jahren umso wichtiger geworden, seit das Land immer wieder terroristischen Übergriffen ausgesetzt ist – eine Millionen Binnenflüchtlinge sind die Folge hieraus. Den größten Anteil bildet nach wie vor die Betreuung von inzwischen 65 Patenkindern. Es ist vor Ort ein erheblicher Aufwand erforderlich, um die Gelder an die jeweiligen Familien zu verteilen. Sie leben oft weit verstreut im Busch und müssen zur Übergabe aufgesucht werden. Umso dankbarer sind diese Familien für die Unterstützung, die Ihnen dabei hilft, die Kinder in die privaten Schulen zu schicken, die ihnen bessere Bildungschancen bieten als die überfüllten staatlichen Schulen.
Die sehr offene und informative Kommunikation mit Afrika lobte auch Schriftführerin Tina Klaiber in ihrem Bericht. Sie nannte die Sitzungen, die der Vorstand benötigt, um die Überweisungen vorzubereiten. Hauptaufgabe ist, die angeforderten Prioritätenlisten zu besprechen und zu entscheiden, welche der Wünsche erfüllt werden können, und welche leider nicht.
Insgesamt 51.000 Euro an Spenden gesammelt
Über die finanzielle Situation legte Joseline Reutter mit ihrem Kassenbericht Rechenschaft ab. Der Verein konnte 2024 Spenden von rund 51.000 Euro sammeln. Neben den fest verplanten Patenschaftsgeldern von rund 15.000 Euro und einigen anderen regelmäßigen Ausgaben wie kleine Gehälter oder die Unterstützung der medizinischen Versorgung einzelner Personen standen Spendengelder von 34.500 Euro zur freien Verwendung. Einen großen Anteil machen da Kosten für Lebensmittel für Geflüchtete aus. 2024 wurden mehrere medizinische Geräte für die Krankenstation angeschafft. Außerdem wurden verschiedene Schulungen finanziert und der Verein hat geholfen, ein vom Unwetter zerstörtes Bürogebäude der Schule wieder instand zu setzen. Insgesamt wurden im Jahr 2024 43.900 Euro überwiesen. Der Verein hat noch einen Kontostand von rund 8000 Euro, der als Grundstock für die Überweisungen 2025 dienen wird. Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde mit Joseline Reutter eine neue Vorsitzende gewählt. Sie übernimmt das Amt von ihrem Mann. Rainer Kotz dankte Friedrich und Joseline Reutter für ihre Arbeit als Vorsitzender beziehungsweise Kassiererin des Vereins.