Zur rhetorischen Überspitzung neigt der Deutsche Wetterdienst nicht. Was wir landläufig als Hitze bezeichnen, ist für die Meteorologen lediglich ein „heißer Tag“. So nennen es die Experten, wenn die Temperatur über 30 Grad Celsius steigt.

Dieses Jahr war das am Bodensee bereits viermal der Fall. Am 13. und 14. Juni sowie etwas später am 22. und am 25. Juni. Gefühlt war es selten so früh im Jahr schon so heiß — aber das Gefühl trügt.

Die Hitzewellen kommen erst noch

Abgesehen von den vergangenen beiden Jahren war es zuletzt eher ungewöhnlich, dass es erst Mitte Juni so heiß wird. Insbesondere 2012, als es schon Ende April über 30 Grad heiß war, und der sogenannte Jahrhundertsommer 2003 stechen hervor.

Am Hochrhein ist es heißer

In anderen Teilen Südbadens ist es noch heißer. Der DWD betreibt am Hochrhein in Wutöschingen-Ofteringen eine Wetterstation, etwa 75 Kilometer westlich von Konstanz. Dort ist die Temperatur dieses Jahr schon neunmal über die 30 Grad gestiegen. Das erste Mal am 31. Mai.

In Villingen-Schwenningen hingegen ist die Lage ähnlich wie in Konstanz. Dort stehen bislang vier Hitzetage auf dem Tableau.

Insgesamt waren in den vergangenen 25 Jahren vereinzelte Hitzetage im Frühsommer nicht ungewöhnlich. Richtige Hitzewellen, an denen es über Tage oder sogar Wochen derart heiß ist, treten in der Regel erst ab Mitte Juli oder Anfang August ein. Klar ist aber auch: Es handelt sich um ein neues Phänomen.

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Normal ist das nicht

Um das Klima zu beschreiben, errechnen Meteorologen sogenannte langjährige Mittel. Der Blick auf Perioden über 30 Jahre gleicht kurzfristige Wetterphänomene aus. Für Konstanz liegen die Hitzetage von drei solcher Perioden vor. Die durchschnittliche Anzahl an jährlichen Hitzetagen hat sich seither mehr als verdoppelt.

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