Niedereschach – Mit einer gelungenen Mischung aus Gospel, Lobpreis, Filmmusik, Pop und Musikeindrücken aus fernen Ländern, ergänzt mit sinnlichen Texten und nachdenklichen Momenten, zog der Gospelchor Cross Notes der evangelischen Jakobusgemeinde Niedereschach/Dauchingen unter der musikalischen Leitung von Kathrin Gaupmann beim großen Sommerkonzert in der evangelischen Kirche sämtliche musikalischen Register.

Herausragend dabei ihr „Touane Paradiso“ aus dem fernen Tansania als ein Paradestück des afrikanischen Gospel, nicht zu verwechseln mit dem amerikanischen Pendant, so zu hören bei „Jesus be a fence“, ein gesungenes Gebet und Ausdruck des Glaubens an Jesus Christus als Beschützer und Bewahrer. Dann wieder Anbetungscharakter mit dem getragenen „Shine your light“, um dann rhythmisch wieder mitzureißen mit dem fetzigen Gospelsong „I will follow him“ aus dem berühmten Film „Sister Act“. Aber auch deutsche Ohrwürmer fehlten nicht im Repertoire wie „Alles nur geklaut“ von den Prinzen.

Den wohl am längsten anhaltenden Beifall des Abends fand aus dem Musikprojekt des walisischen Komponisten Karl Jenkins sein berühmtes „Adiemus“, zugleich Titel eines Liedes, das Jenkins für einen Werbespot der amerikanischen Fluggesellschaft Delta Air Lines komponierte. Da sah man beim Zuhören mit etwas Phantasie im Geiste regelrecht die Delphine tief unter dem Flieger durch den azurblauen Pazifik pflügen.

Und wer bei den rhythmisch geprägten Musikstücken das begleitende Schlagzeug, Cajon oder einen Synthesizer suchte, der suchte vergebens. Für viele Konzertbesucher sicherlich ein absolutes Novum, all diese Begleittöne wurden von Fabian Weithoff am Mikrophon ohne jegliche technische Hilfsmittel erzeugt. „Beatboxing“ nennt sich diese Technik, bei der Drumcomputerbeats – zuweilen auch Schlagzeug- und andere Perkussionsrhythmen – wie auch weitere Instrumente mit dem Mund, der Nase und dem Rachen imitiert werden.

Nach einem herzlichen Dank an alle Mitwirkenden hatte der Vorsitzende der Cross Notes, Thomas Mülle, die Musikerinnen und Musiker zwar bereits in Richtung Ausgang verabschiedet. Ein langer und frenetischer Applaus erzwang dann doch noch eine Kehrtwende, und der Chor gab mit zwei Zugaben erneut sein Bestes, zum Abschied das berühmte „Bye und Bye We‘re Going to See the King“, ein christliches Lied aus der afroamerikanischen Musiktradition, bevor der endgültige Ausmarsch erfolgte. Die Spenden aus der Konzertveranstaltung und dem anschließenden gemütlichen Beisammensein im Foyer gingen je zur Hälfte an das ME/CFS-Institut in Freiburg, ein Institut für eine schwere chronische Multisystemerkrankung, die zweite Hälfte des Erlöses verbleibt bei den Cross Notes.