Schonach – So lange wie kein anderer stand Herbert Fehrenbach der CDU Schonach vor. Er folgte 2002 auf Gallus Strobel und hat seither viel erlebt und für seine Gemeinde bewegt – und das meist mit viel Freude. Langweilig wird ihm nun trotzdem nicht.
Wichtige Wahlen standen auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung des CDU-Ortsverbands Schonach, denn der langjährige Vorsitzende Fehrenbach trat nicht mehr zur Wahl an. 23 Jahre leitete er die Ortsgruppe, länger als er war bisher bei der CDU Schonach noch kein Vorsitzender im Amt.
Im Jahr 2002 wurde Fehrenbach zum ersten Mal gewählt, erzählt er im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Sein Vorgänger Gallus Strobel wurde damals zum Triberger Bürgermeister gewählt und konnte das Amt nicht mehr ausfüllen. Fehrenbach war zu jenem Zeitpunkt schon acht Jahre stellvertretender Vorsitzender und nahm das Amt gern an. In der Kommunalpolitik kannte er sich bereits aus, seit 1999 saß er nämlich für die CDU im Gemeinderat.
Bis zur Wahl in diesem Jahr behielt er seinen Sitz, war also auch 25 Jahre als Gemeinderatsmitglied im Ort tätig. „Einiges geschah in dieser Zeit“, erinnert sich Fehrenbach und nennt den Ausbau der Rensberger Straße, das BZ-Verfahren im Ort, den Umbau des Kurparks, den Neubau des Rathauses und etliches mehr.
Sein festes Ziel sei es gewesen, die Gemeinde Schonach „als schwärzeste Gemeinde im Landkreis“ zu erhalten, verrät Fehrenbach. Anfangs sei das ganz gut gelungen, mittlerweile, gibt er offen zu, hätten sich die Umstände etwas geändert.
Sein Amt als Vorsitzender der CDU habe ihm viel Freude bereitet. „Klar gab es die eine oder andere Situation, die nicht sonderlich angenehm war, aber zum weit überwiegenden Teil hat es viel Spaß gemacht“, resümiert Fehrenbach. Zwar sei es viel Arbeit gewesen, aber er habe mit Herz, Leib und Seele sein Amt ausgeführt. Unglaublich viele Leute habe er kennengelernt, durch die zahlreichen Kontakte auch Einblicke hinter die Kulissen der Landes- und Bundespolitik bekommen.
Straßburg, Berlin, Brüssel
Fehrenbach schwärmt von Besuchen in Berlin, Straßburg oder Brüssel, von Besuchen bekannter Politiker auf seinem Hof im Schonacher Paradies. Unter anderem waren die ehemaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel und Stefan Mappus bei ihm zu Besuch sowie die ehemalige Umwelt- und Verkehrsministerin von Baden-Württemberg, Tanja Gönner. Gern erinnert er sich auch an den Kreisparteitag 2014 und an die Feier des 75-jährigen Bestehens des Ortsverbands 2022. Insgesamt wolle er die Zeit als Vorsitzender nicht missen.
Fehrenbach, der schon 1984 in die Schonacher CDU eingetreten ist, wird nach dem Rücktritt sicherlich nicht Däumchen drehen. Denn der 68-Jährige ist ein Vereinsmensch. Auch beim Schwarzwaldverein ist er der Vorsitzende und war es zudem in der Forstbetriebsgemeinschaft einige Jahre lang.
All das, so zeigt sich der Vater von vier erwachsenen Kindern sicher, sei nur mit dem Rückhalt aus der Familie möglich gewesen. Langeweile, so schmunzelt der gelernte Landwirt, werde er sicher auch künftig keine haben. Zwar hat er den Hof schon vor einiger Zeit an seinen Sohn übergeben, aber er behält den Vorsitz im Schwarzwaldverein und bleibt auch in der CDU aktiv: als Beisitzer des Kreisverbands.