Mit einem Festakt hat der Blasmusikverband Sigmaringen am Samstag in Moosheim, einem Stadtteil von Bad Saulgau, das 50-jährige Bestehen gefeiert. Der Musikverein Moosheim-Tissen stellte dazu das Festzelt seines Sommerfests zur Verfügung. Als Moderator fungierte der Ehrenvorsitzende des Kreisverbands Egon Wohlhüter. Eine lange Liste der Ehrengäste verlas der Kreisverbandsvorsitzende Jörg Burkhart und leitete über zum Einzug der Abordnungen von 18 Mitgliedsvereinen mit ihren Fahnen.

Die noch verhüllte neue Fahne wird ins Festzelt getragen.
Die noch verhüllte neue Fahne wird ins Festzelt getragen. | Bild: Reinhard Rapp

An der Spitze die noch verhüllte neue Fahne, gefolgt von der bisher getragenen Hohenzollern-Fahne. Das Kreisverbandsjugendorchester unter Leitung von Ralf Uhl mit dem Alb-Donau-Lauchert-Marsch begleitete den Einzug und untermalte die weitere Veranstaltung.

Dank für 50 Jahre

In Weiterführung seines Vortrags richtete Burkhart einen besonderen Dank an die Landrätin Stefanie Bürkle, die sich nicht nur für eine neue Fahne eingesetzt, sondern auch für die Finanzierung gesorgt habe. In Beantwortung beglückwünschte Bürkle den Kreisverband für 50 Jahre segensreichen Wirkens. Sie lobte die Gemeinsamkeit der Musiker. Im Rückblick auf die Gebietsreform wies Bürkle darauf hin, dass diese an den Vereinen und Verbänden nicht ohne Ringen vorbeigegangen sei. Durch Bewahrung der Eigenständigkeiten sei ein Zusammenhalt doch geglückt.

Egon Wohlhüter begrüßte die zahlreichen Ehrengäste.
Egon Wohlhüter begrüßte die zahlreichen Ehrengäste. | Bild: Reinhard Rapp

Bürkle gab zusätzlich Informationen über die Finanzierung der neuen Fahne und überreichte Burkhart ein Fahnenband des Landkreises, das als Erstes diese schmücken wird. „Ohne Blasmusik geht in Baden-Württemberg gar nichts“, rief Guido Wolf, Präsident des Blasmusikverbands Baden-Württemberg dem Publikum zu. Blasmusiker seien Botschafter der Freude. Stolz ging Wolf auf die Zahl von 300.000 Mitgliedern im Landesverband ein und wiederholte diese Zahl mehrmals.

Bürgermeister appelliert an den Zusammenhalt

Dies war für den Bad Saulgauer Bürgermeister Raphael Osmakowski-Miller Anlass, einen humorvollen Seitenhieb auf Wolfs Mitgliederzahl zu verabreichen. Er habe in seiner Stadt nicht weniger als sechs Musikvereine und damit die höchste Anzahl in einer Gemeinde im Landkreis, behauptete er. Allerdings blieb er den Beweis schuldig. Wer weiß, ob Ostrach mit seinen acht zusätzlichen Ortschaften ihn nicht gar übertrumpft. Viel Heiterkeit erntete er mit dem Abspielen einer von ihm zusammengebastelten Komposition, von seinem Mobiltelefon in die Lautsprecheranlage übertragen. Osmakowski-Miller brach eine Lanze für den Zusammenhalt auf dem Land auch in Notlagen. Dabei gab er einen Rückblick auf die gegenseitige Hilfe beim Hochwasser im vergangenen Jahr. Eine herausragende Rolle bescheinigte er den Musikvereinen bei der Gestaltung von Veranstaltungen und bedankte sich dabei beim gastgebenden Musikverein Moosheim-Tissen.

Gastredner würdigen Engagement

Markus Widmann, Vorsitzender des örtlichen Musikvereins, gab seiner Freude Ausdruck, das Jubiläum des Kreisverbands in Verbindung mit dem Sommerfest ausrichten zu dürfen und fügte eine Einladung zum Besuch an. Als Gastredner aus den Reihen der Politik rief der Landtagsabgeordnete Klaus Burger (CDU) vor allem der Jugend zu, sich in den Vereinen ehrenamtlich zu engagieren und damit ein Gemeinschaftsgefühl zu erleben. Als Beispiel verwies Burger dabei auf die Musikerinnen und Musiker im Kreisverbandsjugendorchester.

Pfarrer segnet Besucher

Großzügig verteilt Dekan Peter Müller das Weihwasser.
Großzügig verteilt Dekan Peter Müller das Weihwasser. | Bild: Reinhard Rapp

Nach einem weiteren Musikstück traten die Geistlichen Pfarrer und Dekan Peter Müller und Pfarrer Walter Schwaiger auf die Bühne, um der neuen Fahne des Kreisverbands den kirchlichen Segen beider Konfessionen zu spenden. Nach kurzen Ansprachen beider Seelsorger folgte der Weiheakt, wobei Dekan Peter Müller reichlich Weihwasser über die Leute austeilte. Es war ihm anzusehen, dass er damit eine riesige Freude hatte. Im Anschluss an den Segen betete die versammelte Gemeinschaft ein Vaterunser und mit dem Te Deum schloss der offizielle Teil der Jubiläumsfeier.