Eine Gewissensfrage mussten sich die Radolfzeller Stadträtinnen und -räte stellen. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurde nach langer und ernsthafter Debatte entschieden, August Kratt die Ehrenbürgerwürde zu erhalten. Dem vorausgegangen waren lange Stellungnahmen aller Fraktionen, nicht jede trat geschlossen auf. Sieben Stimmen waren für die Aberkennung, 16 dagegen, zudem gab es eine Enthaltung.
Fraktionen entscheiden nicht geschlossen
Die SPD brachte mehrere Beiträge, jeder Stadtrat, jede Stadträtin hatte ihr Gewissen, ihr moralisches Empfinden befragt. Vor der Sitzung hatte eine Gruppe zu einer Kundgebung aufgerufen. Die Teilnehmer wollten auf den Fall aufmerksam machen und sprachen sich für die symbolische Aberkennung der Ehrenbürgerwürde aus.

Die Frage, ob August Kratt, ehemaliges NSDAP-Mitglied und stellvertretender Bürgermeister, noch die Ehrenbürgerwürde behalten darf, sorgte in den vergangen Wochen für Gesprächsstoff in der gesamten Stadt. Die ausführliche Berichterstattung über die Sitzung folgt in Kürze im SÜDKURIER.