Die meisten Spiele der Frauen-Europameisterschaft in der Schweiz sind bereits ausverkauft oder es gibt nur noch minimale Restkarten. Dies bestätigte die Europäische Fußball-Union UEFA der dpa. Von den insgesamt 673.000 Tickets seien gut eine Woche vor Turnierbeginn über 570.000 vergeben.

Rund 32.000 Eintrittskarten gehen noch an die Fans der teilnehmenden Teams in den K.-o.-Runden. Die UEFA und die Schweizer Organisatoren peilen ein ausverkauftes Turnier und eine Rekord-Zuschauerzahl an: Bei der EM 2022 in England kamen 574.875 Besucher.

Falls über die Weiterverkaufsplattform Eintrittskarten für die 31 Spiele verfügbar werden, erscheinen sie täglich ab 11.00 Uhr online auf der EM-Website. Die meisten Tickets wurden nach UEFA-Angaben in der Schweiz verkauft, gefolgt von Deutschland und England.

Wo wird genau gespielt?

Größte Arena ist der St. Jakob-Park in Basel mit einer Kapazität von 34.250 Besuchern. Dort findet unter anderem am 2. Juli das offizielle Eröffnungsspiel zwischen der Schweiz und Norwegen, ein Viertelfinale und das Endspiel am 27. Juli statt.

Weitere Austragungsorte sind Zürich, St. Gallen, Luzern, Bern, Genf, Sion und Thun. Das deutsche Team von Bundestrainer Christian Wück startet am 4. Juli in St. Gallen gegen Polen in die EM; weitere Gruppengegner sind Dänemark am 8. Juli in Basel und Schweden am 12. Juli in Zürich.

Was ist mit Public Viewing und Fanzonen?

Vor allem in Zürich und Basel ist in den Fanzonen viel geboten, Public Viewing wird es bei allen EM-Spielen geben. Basel lädt ins Stadtzentrum ein, wo die Fans am Barfüsserplatz auch mit „Konzerten und Movie Nights“ angelockt werden sollen, wie die Veranstalter mitteilen.

Geöffnet hat die Fanzone dort vom 1. bis 27. Juli. In Zürich wird die Europaallee mit vielen Angeboten vom 2. bis 27. Juli zur „ZüriFanzone“. Fanzonen gibt es auch in den anderen Städten, in St. Gallen (Marktgasse, 2. bis 13. Juli) allerdings ohne Public Viewing.

Wo haben die deutschen Spielerinnen ihr EM-Quartier?

Der achtmalige Europameister hat seine Home Base durchgehend in Zürich in einem Hotel am Stadtrand und trainiert auf einem Sportgelände wenige Kilometer entfernt. Bei Spielen in einer anderen Stadt wird dort die Nacht vor dem Anpfiff verbracht, danach geht es aber direkt zurück nach Zürich.

Worauf müssen sich die Fans einstellen?

Die Lebenshaltungskosten sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in der Schweiz um 51 Prozent teurer als in Deutschland. Ein Kaffee kann in einem Lokal locker umgerechnet 7 Euro kosten, ein Bier (0,3 Liter) ebenfalls.

England-Star Georgia Stanway vom FC Bayern München klagte schon über die hohen Preise, auch für Flüge und Hotels, und äußerte nicht nur Mitleid für mitreisende Fans: Viele Spielerinnen müssten „tief in die Tasche greifen“, um sicherzustellen, dass ihre Familien sie zur EM begleiten könnten.

Was sagen die DFB-Spielerinnen?

Die deutschen Fußballerinnen erklärten, dass Freunde und Angehörige teilweise nur zu den Spielen ins Nachbarland anreisen. Giulia Gwinn stammt vom Bodensee, die Schweiz ist „für uns ein Heimspiel“, sagte die Kapitänin: „Meine Brüder, mein Freund werden da sein.“

Auch Routinier Sara Däbritz, 2013 beim bislang letzten EM-Titel schon dabei, freut sich ob der kurzen Anreise über viel Besuch: „Meine Mama wird dabei sein, mein Mann wird da sein, die Eltern von meinem Mann, Freunde. Das ist auch einfach extrem cool.“ (dpa)