Für 4,63 Millionen Euro hat das Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Südwürttemberg das ehemalige Pfullendorfer Krankenhauses von der SRH Kliniken Landkreis Sigmaringen gekauft. Den Kaufpreis nannte SRH-Geschäftsführer Sven Schönfeld in einem Pressegespräch. Die ZfP wird in Pfullendorf einen weiteren Psychiatrie-Standort betreiben, wobei die Inbetriebnahme spätestens im zweiten Quartal 2027 geplant ist. Bislang ist die psychiatrische Station im Krankenhaus Sigmaringen untergebracht.
Forensische Abteilung erfordert bauliche Veränderungen
Sven Schönfeld und Dr. Frank-Thomas Bopp, Leiter der Psychiatrieabteilung, informierten bei dem Pressegespräch, was in Pfullendorf geplant ist. Im ehemaligen Krankenhaus werden dann die Psychiatrie, Psychosomatik und eine forensische Abteilung eröffnet. In der Forensik sind verurteilte Suchtpatienten untergebracht, was besondere bauliche Veränderungen im Gebäude erfordert. In Sigmaringen wird es weiter eine psychiatrische Tagesklinik und eine Institutsambulanz (PIA) geben und es wird eine stationsäquivalente psychiatrische Behandlung (StäB) aufgebaut. Die Leistungen am Krankenhaus Sigmaringen werden von der ZfP angeboten, die dann von SRH die Räumlichkeiten mietet.
Neue Form der psychiatrischen Behandlung
Bei der aufsuchenden Patientenbehandlung StäB werden die Betroffenen nicht mehr stationär, sondern zu Hause behandelt. Ein multiprofessionelles Team, bestehend aus einem Arzt, Pfleger und Sozialarbeiter, betreut die Menschen. Man wolle die Menschen in deren normalen Umgebung behandeln und nicht in der „Käseglocke“ eines Krankenhauses, erklärte Psychiatrieleiter Bopp die Konzeption, wovon vor allem Menschen mit Krankheitsbildern wie Schizophrenie, Depression oder Demenz profitieren sollen. Die StäB-Betreuung soll rund um die Uhr gewährleistet werden, wozu man aber über das notwendige Personal verfügen müsse, so Bopp. Für alle bisherigen Beschäftigten der Psychiatrie gibt es die stichtagsbezogene Zusicherung für einen Arbeitsplatz in Pfullendorf, wobei klar ist, dass nicht alle den Umzug mitmachen werden.