Schonach – Einen bunten Kinderumzug erleben die zahlreichen Zuschauer am Schmutzigen Donnerstag. Ein letztes Mal übergibt Bürgermeister Jörg Frey den Rathausschlüssel an den Ozumei. Der Schultes orakelt, dass eine Frau das Amt des Ozumei erben wird.

Vornweg zog vom Narrenbrunnen kommend eine stattliche Anzahl an Geißenmeckerer und -mägden, gefolgt vom Musikverein und den Narrenräten. Dann kam der Nachwuchs – und der hatte sich wieder einiges einfallen lassen. „Manege frei für St. Raphaelo“ hieß es beim Kindergarten. Löwen, Hasen, Zauberer, Dompteure, Clowns und allerlei mehr waren da zu sehen. Direkt aus dem Dschungel kamen die Kinder des Kindergartens Gipfelstürmer, mit dabei Schmetterlinge, Löwen oder Zebras. Tolle Ideen hatten die Kinder der Grundschule unter der Federführung des Elternbeirats. Da waren Schwarzwaldmarien und Uhrenträger zu sehen, die zweite Klasse hatte das Thema 750 Jahre Schonach aufgenommen.

Rund ums Dorf zog der bunte Zug, am „Rebstock“ wurden die Teilnehmer von Narrenrat Uwe Kammerer vorgestellt. Zurück am Narrenbrunnen ging es dem Bürgermeister an den Kragen. Ozumei Jonny Kienzler forderte den Schlüssel für das Rathaus ein und erklärte, dass der Narrenrat dafür sorgen werde, dass die Straßen saniert und das Gerüst vom alten Schulhaus wegkomme. „Alles, was nicht ging, bringen wir in die Gänge“, versprach er.

Bürgermeister Jörg Frey gab den Schlüssel gerne ab, es sei ihm eine Ehre, diesen Kienzler noch ein letztes Mal zu überreichen. „Und ich glaube ja, das nächstes Jahr eine Frau den Schlüssel abholen wird“, zeigte er sich sicher. Etwas Wehmut plage ihn schon, gab der scheidende Ozumei zu, umso mehr aber freue er sich, dass so viele am Umzug teilnahmen. Denen dankte er, vor allem der ganz neuen Narrengruppe, die vornweg und am Ende des Zugs mitging: der Feuerwehr Schonach, die für die Absicherung der Veranstaltung sorgte.

Einen neuen Baustein bekam am Donnerstag zudem der über zehn Jahre alte Narrenbrunnen. Er zeigt alle vier Masken der Schonacher Fasnet: Geißenmeckerer, Geißenmagd, Heidnischer Jäger und Zunfthexe. Nun wurde er mit einer Stele erweitert, die den Batzenwecken, die Geschichte dazu und die Sage des Geißenmeckerers erzählt. Zu verdanken ist das Familie Burger von der Burger-Group, die zum 150. Geburtstag des Batzenweckens 2024 die Erweiterung spendierte. Der Ozumei freute sich, die Stele einweihen zu können. Damit werde „einer der schönsten Narrenbrunnen in der schwäbisch-alemannischen Fasnet“ komplettiert. Dieser sei mittlerweile zu einem Anziehungspunkt in Schonach geworden, viele Einheimische und Gäste seien dort zu sehen.