Schonach – Endlich war es so weit: Die neue Gemeinschaftspraxis von Raphael Siepe und Thomas Schwarz eröffnete im alten Schulhaus in Schonach. Nach langer Zeit ist damit eine Nachfolgelösung für den langjährigen Arzt Wolfgang Mezger gefunden und umgesetzt worden.

Viele Gäste kamen zur Eröffnung. Bürgermeister Jörg Frey begrüßte unter anderem ehemalige Ärzte aus der Raumschaft, Gemeinderäte sowie die Pfarrer Andreas Treuer und Markus Ockert, welche die neuen Praxisräume segneten.

Nun sei es endlich so weit: Die lang ersehnte Arztpraxis könne eröffnet werden, stellte Frey fest und freute sich über diesen Meilenstein, der für die örtliche Infrastruktur so wichtig sei. Schon vor knapp zehn Jahren beschäftigte sich der Gemeinderat mit der ärztlichen Versorgung, verriet Frey. Zwar sei man dafür nicht explizit verantwortlich, das Thema sei aber von großer Bedeutung für die Bevölkerung. Nun sei die Versorgung wieder gesichert.

Die Sanierung des alten Schulhauses dauerte länger als geplant, da habe man sich etwas verschätzt, gab Frey zu. Und auch jetzt ist das Gebäude noch nicht ganz fertig. Das solle aber im Laufe des Jahres erledigt sein. Mit der Kinderärztin Maruia Lehmann, der Physiotherapeutin Ramona Gutemann und der Logopädin Tina Helmle, die alle noch in das Gebäude einziehen werden, habe man ein tolle Versorgung. Freys Dank galt besonders dem Team um Ortsbaumeister Ansgar Paul: „Sie haben viel Druck bekommen, vor allem von mir.“ Auch die Handwerker hätten tolle Arbeit geleistet.

Rund vier Millionen Euro investierte die Gemeinde – eine Summe, die ohne Fördermittel nicht zu stemmen gewesen wäre, sich aber gelohnt habe. Der erste Kontakt zu Siepe sei am 3. Februar 2021 zustande gekommen, sagte Frey. „Und nun eröffnen Sie am 3. Februar 2025.“

Raphael Siepe sprach von sehr intensiven Wochen und Monaten der Vorbereitung. Als Belohnung habe man nun schöne und helle Räume für eine moderne medizinische Versorgung. Glücklich schätze er sich, dass ihn das ehemalige Team von Wolfgang Mezger künftig unterstützen wird. Thomas Schwarz verriet, dass er schon vor Jahren im Gespräch mit Frey signalisiert habe, in eine Gemeinschaftspraxis einsteigen zu wollen. Er dankte dem Gemeinderat für die Entscheidung, in das alte Schulhaus zu investieren.

Wolfgang Mezger hatte in den vergangenen Jahren allein für die ärztliche Versorgung im Ort gesorgt – und das, obwohl er eigentlich schon vor rund 14 Jahren das Rentenalter erreicht hatte. Auch ihm galt jetzt großer Dank. „Seit 46 Jahren praktizieren Sie nun in Schonach“, stellte Bürgermeister Frey dankbar fest. Und er zeigte sich mehr als dankbar, das Mezger zugesichert hatte, solange zu praktizieren, bis man einen Nachfolger gefunden habe.

„Die Sache war für mich recht einfach“, verriet Mezger, der nun konstatierte: „Ich habe mein Ziel erreicht.“ Schwer falle ihm das Aufhören daher nicht. „Ich liebe meinen Beruf, ich machte ihn in den letzten Jahren daher einfach zum Hobby.“ Sehr hilfreich sei vor allem der Rückhalt seiner Frau Dorothea gewesen. Sie habe ihm den Rücken frei gehalten. „Wenn sie nicht gewesen wäre, hätte ich das nicht gemacht“, stellte Mezger fest. In der Praxis konnte er auf sein Team zählen. „Die haben sich auch um all das mit dem Computer gekümmert. Denn das machte ich nicht – ich wollte mich um meine Patienten kümmern.“ Alles in allem sei es eine schöne Zeit gewesen: „Ich habe nur gute Erinnerungen.“ Jetzt aber könne er beruhigt gehen, die Verantwortung abgeben.

Frey dankte Mezger seitens der Gemeinde. Er sei ein hervorragender Arzt gewesen – ruhig, besonnen und mit viel Erfahrung. Und er habe weiter praktiziert bis ein Nachfolger gefunden war: „Sie haben ihr Versprechen gehalten“, lobte Frey.