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Gegen drei junge Männer aus Mannheim und dem hessischen Hochtaunuskreis ist Anklage erhoben worden, weil sie einen islamistischen Anschlag geplant oder dies unterstützt haben sollen. Zwei von ihnen ständen im Verdacht, mit der Terrororganisation «Islamischer Staat» (IS) zu sympathisieren und einen Anschlag auf sogenannte «Ungläubige» verabredet zu haben, teilten die Staatsanwaltschaft Karlsruhe und das Landeskriminalamt mit. Der hessische Verdächtige habe sie unterstützt. 

Nimmt die Jugendkammer des Landgerichts die Anklage an, müssen sich die 21 und 15 Jahre alten Brüder wegen Verabredung zum Mord in Tateinheit mit Verabredung zum Erwerb einer Kriegswaffe verantworten. Ihr 23 Jahre alter Unterstützer hat sich nach Auffassung der Staatsanwaltschaft bereiterklärt, ein Sturmgewehr - also eine Kriegswaffe - sowie Munition zu beschaffen.

«Tiefgreifende Sympathie» für die Terrorvereinigung

Nach früheren Angaben der Anklagebehörde handelt sich um zwei deutsch-libanesische Brüder aus Mannheim und einen Deutschtürken aus Hessen. Mit Blick auf die Brüder sprechen die Ermittler von einer gefestigten religiösen Ideologie und einer «tiefgreifenden Sympathie» für die Terrorvereinigung Islamischer Staat (IS). In den Wohnungen wurde demnach unter anderem IS-Propagandamaterial gefunden, in der Wohnung des 23-Jährigen stießen die Ermittler auf Waffen und ein Sturmgewehr.

Zu den weiteren Hintergründen, etwa zu den konkreten Anschlagsplänen oder zur Beziehung der drei Verdächtigen zueinander machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben.

Immer wieder bundesweit Fälle

Die zwei Brüder und der Mann aus Hessen waren im vergangenen Dezember in einer länderübergreifenden Zusammenarbeit von Spezialkräften in ihren Wohnungen festgenommen worden. Sie sitzen in Untersuchungshaft.

Die Gefahr durch den islamistischen Terrorismus in Deutschland besteht laut Bundesamt für Verfassungsschutz fort. Immer wieder machen islamistische Anschlagspläne in Deutschland Schlagzeilen.