Eigentlich wollte Markus Huber nur schnell eine Briefmarke kaufen. Eine alte 85-Cent-Marke hatte er noch zu Hause. Doch da das Briefporto mittlerweile einen Euro beträgt, reichte diese nicht aus. Die fehlende 15-Cent-Marke zu erlangen, war allerdings nicht ganz so einfach.
Erste Station Albbruck: Dort hängt ein Schild an der Tür. „Diese Postfiliale schließt am 25. Mai 2025.“ Es folgt der Hinweis, wo die nächste Postfiliale zu finden ist. Der Weg führt also nach Dogern.
Nächste Station Dogern: Auch dort hängt ein Schild an der Tür. „Leider ist diese Filiale vom 12. Juni bis voraussichtliche 24. Juni aus betrieblichen Gründen geschlossen!“ Weiter der Hinweis, auf welcher Internetseite der Kunde die nächsten Postfilialen findet und ein praktischer QR-Code.
Die nächsten Filialen sind dann Waldshut, Görwihl und Laufenburg – allerdings sollte der Kunde auch die Öffnungszeiten gleich checken. Denn in Laufenburg ist die Filiale aktuell nur noch ein Container im Laufenpark – mit eingeschränkten Öffnungszeiten.
Für Markus Huber war die Odyssee für eine 15-Cent-Marke nicht so das Problem, er kommt regelmäßig nach Waldshut. „Es geht mir um die nicht mobilen oder älteren Menschen der Gemeinde“, erklärt er und fügt hinzu: „Bei den Gemeindegrößen von Albbruck mit circa 7700 Einwohnern und Dogern mit rund 2300 Einwohnern gibt es sicher viele hiervon.“ Schließlich hätten sowohl Albbruck und Dogern auch jeweils ein Seniorenheim.
Das sind die Gründe, dass beide Postfilialen geschlossen sind
Dass aktuell sowohl Albbruck, als auch Dogern gerade keine Postfiliale haben, hat zwei unterschiedliche Gründe. In Albbruck wird ein neuer Betreiber gesucht. „Der Filialpartner hat aus persönlichen Gründen aufgehört“, erklärt Marc Mombauer. Der Pressesprecher bei der DHL Group.
Doch wie sieht die Perspektive für die Albbrucker Filiale aus. Schließlich erklärte Bürgermeister Stefan Kaiser Anfang Juni, dass er davon ausgeht, dass die Albbrucker Filiale nur temporär geschlossen sei und die Post einen neuen Betreiber finden werde.
Auch Mombauer geht von einer Wiedereröffnung aus. „Die Vertriebsleitung arbeitet gerade an einer Lösung“, erklärt er und fügt hinzu: „Es wird auf jeden Fall eine postalische Lösung für Albbruck geben.“ Näheres könne er noch nicht kommunizieren. Kurz vor einem Abschluss scheint die Post allerdings noch nicht zu stehen, Interessierte können sich nämlich noch melden.
Wie schwer die Suche nach einem neuen Betreiber sein kann, zeigt sich am Beispiel in Laufenburg, wo Ende April 2024 die Filiale im Sparkassen-Gebäude geschlossen hat und seither ein neuer Betreiber gesucht wird. Kurz vor Weihnachten hat dann in einem Container auf dem Parkplatz des E-Centers im Laufenpark eine provisorische Filiale eröffnet. Sie ist nur dreimal am Vormittag und zweimal am Nachmittag, jedoch nicht samstags geöffnet. In Laufenburg von der DHL nicht zugestellte Pakete müssen in der Postfiliale Murg abgeholt werden.
Dass zeitgleich auch die Filiale in Dogern geschlossen hat, sei auf eine „angespannte Personaldecke“ zurückzuführen. Dass die Filiale länger über den 24. Juni hinaus geschlossen bleiben muss, davon geht Mombauer nach aktuellem Stand allerdings nicht aus. „Derzeit ist dazu nichts bekannt.“
Welche Filialen empfiehlt der Post-Sprecher?
Bis die Filiale Dogern wieder geöffnet hat, verweist Mombauer auf die Packstation in Dogern, die beim Aldi in der Schnötstraße zu finden ist oder die Filialen in der Waldshuter Innenstadt oder in Laufenburg im Laufenpark. Die genauen Standorte aller Filialen, Paketshops, Briefkästen, Packstationen und Poststationen finden Kunden unter www.deutschepost.de/standortfinder.
Wo werden Pakete in der Zwischenzeit hingebracht?
Wer nicht zu Hause ist, der muss damit rechnen, dass auch seine Pakete in einer Postfiliale oder in einer Packstation laden. Während Albbruck und Dogern zeitgleich geschlossen sind, werden die Pakete laut Mombauer in die Packstation Dogern oder in die Postfiliale in Laufenburg gebracht.
