Nach dem Fund einer verwesten Frauenleiche in einem Koffer in Filderstadt bei Stuttgart haben die Ermittler einen Tatverdächtigen festgenommen. Ein Haftrichter schickte den 51-Jährigen wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes in Untersuchungshaft, wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten. Der Türke mache von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.
Mitarbeiter eines Bauhofs hatten die Frauenleiche Ende August in einem Wohngebiet unter einer Brücke gefunden, stark verwest und teils skelettiert. Die 40-Jährige ist identifiziert und soll aus Stuttgart stammen. Zur Todesursache, zur Nationalität der Toten und zu möglichen Hintergründen ist bislang nichts mitgeteilt worden. Nach Informationen der dpa und mehrerer Medien ist die Frau ebenfalls türkischer Herkunft gewesen.
Ob das Opfer und der Tatverdächtige sich kannten und in welcher Beziehung sie möglicherweise zueinander standen, sei Teil der Ermittlungen, sagte ein Polizeisprecher. Es sei noch zu früh, um dazu etwas sagen zu können.
Entscheidender Hinweis kurz vor TV-Sendung
Ermittler hatten unter anderem mit einem Flyer im Drogen- und Obdachlosenmilieu in Stuttgart nach Hinweisen gesucht. Am Mittwochabend war der Fall auch in der Fahndungssendung «Aktenzeichen XY ... ungelöst» im ZDF vorgestellt worden. Laut Polizei gingen einige Hinweise ein.
Kurz vor der Ausstrahlung der TV-Sendung war der Mitteilung zufolge bei der Sonderkommission Trolley ein Zeugenhinweis eingegangen, über den die Ermittler auf die Spur des nun festgenommenen Mannes kamen. Nachdem sich der Tatverdacht gegen ihn erhärtet habe, hätten Einsatzkräfte am Donnerstag die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht und ihn festgenommen.
Details dazu nannten die Behörden nicht. «Die intensiven, kriminalpolizeilichen Ermittlungen der Sonderkommission zu diesem Fall dauern weiter an», hieß es.
Frau soll seit zwei Monaten tot sein
Bisherigen Erkenntnissen zufolge ist die Frau womöglich seit fast zwei Monaten tot gewesen. Zumindest wurde sie laut Polizei zuletzt am 21. Juli dieses Jahres in Stuttgart gesehen. Sie galt als vermisst.
Die Staatsanwaltschaft hatte nach eigenen Angaben eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für die Aufklärung der Tat ausgelobt.